CDU-Politiker fordert Vorgehen gegen nächtliche Rasereien in Wevelinghoven
Anwohner fühlten sich belästigt und hätten Sorge vor Unfällen.
Wevelinghoven. Die Wevelinghovener CDU hat die Ordnungsbehörden zum Handeln aufgefordert. Stadt und Polizei sollen gemeinsam gegen junge Autofahrer vorgehen, die den Marktplatz als Ausgangspunkt für nächtliche Rasereien entdeckt haben. „Das besorgt viele Anwohner“, sagt der örtliche Unions-Chef André Heister. „Die Leute fühlen sich nicht nur vom Lärm belästigt, sie haben auch Angst, dass sich Unfälle wie jüngst in Mönchengladbach oder Köln ereignen können.“
Das gehe schon seit geraumer Zeit, mindestens seit zwei Jahren so, schildert Heister: „Bis in die frühen Morgenstunden dröhnen Motoren auf Hochtouren, werden ,Donuts’ mit durchdrehenden und qualmenden Reifen gefahren, es wird über den Platz gerast. Und das zerrt an den Nerven vieler Anwohner.“
Ähnliche Szenen sollen sich auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände abspielen, zwischen dem Toom-Baumarkt und McDonalds — vorwiegend an Wochenenden. Und auch von nächtlichen Rennen auf der Kreisstraße 10 in Richtung Noithausen sei ihm mehrfach berichtet worden, betont der Ortsverbandsvorsitzende. „Dagegen muss was getan werden, bevor etwas passiert.“
Mehrere Wevelinghovener haben die CDU mündlich über das Problem informiert, auch schriftliche Klagen liegen vor. „Und darin kommt zum Ausdruck, dass sich die Bürger massiv bedroht fühlen und diesen Zustand nicht länger hinnehmen wollen“, sagt Heister. Das hat er jetzt auch Stadtverwaltung und Polizei mitgeteilt. Heister kündigt an, das Problem zusätzlich auf die politische Ebene zu heben: „Wir wollen das Thema über die Fraktion in den Rat bringen. Über das Vorgehen wird der Ortsverband in seiner nächsten Sitzung beraten.“
Dass sich illegale „Rennfahrer“ auf dem Wevelinghovener Marktplatz treffen, sei zwar nicht auszuschließen, doch darüber habe die Kreispolizei keine Erkenntnis, sagt Sprecherin Daniela Dässel. „Wir gehen davon aus, dass es die Tuning-Szene ist, die dort zusammenkommt.“ Also Fahrer, die Spaß an hochgezüchteten Autos haben.
Bekannt sei der Polizei, dass sich Anwohner in der Vergangenheit mehrfach über Lärmbelästigungen durch quietschende Reifen und heulende Motoren beschwert haben — doch: „Wenn unsere Beamten vor Ort eintrafen, waren die Autofahrer in der Regel weg“, sagt die Polizeisprecherin. Dässel sichert zu, dass die Grevenbroicher Wache ein „verstärktes Augenmerk“ auf den Wevelinghovener Marktplatz legen werde — „insbesondere auch während der Nachtstunden“.
Dass sich die Ordnungshüter verstärkt um die Probleme in Grevenbroich kümmern werden, sichert auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zu. „Zurzeit gehen wir davon aus, dass es nicht die echte Raser-Szene ist, die sich auf dem Marktplatz trifft“, sagt der Chef der Kreispolizeibehörde. „Aber man kann nie wissen, ob sich dort etwas verändert.“ Petrauschke appelliert an die Anlieger, bei Belästigungen sofort die Polizei zu verständigen.