Stadt erläutert Betroffenen den Autobahnbrücken-Kompromiss
Die Brücke an der Morgensternsheide soll eine Schranke bekommen.
Nordstadt. In der kommenden Woche entscheidet der Planungsausschuss über den Vorschlag, den die Verwaltung zur Sperrung der Autobahnbrücke an der Morgensternsheide ausgearbeitet hat. Es ist ein Kompromiss, den Verwaltungsmitarbeiter um den Planungsdezernenten Christoph Hölters jetzt rund 100 Anwohnern noch einmal in einer Informationsveranstaltung vorgestellt haben. Und es bewahrheitete sich der Satz: Ein Kompromiss befriedigt keine Seite wirklich.
Wie zu erwarten, teilte sich die Zuhörerschaft in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums in zwei Lager: Hüben die Anwohner der Exklave An der Hecke/Auf dem Berg, drüben die Bewohner der Morgensternsheide und der Nordstadt rund um Geulen- und Steinhausstraße.
Die Bewohner der Exklave befürchten, die Schranke, die die Stadt zum Termin der Ikea-Eröffnung aufstellen will um Schleichverkehre durch die Nordstadt abblocken zu können, könnte zur festen Einrichtung werden — und sie von Neuss „abschneiden“. Solche Absichten ließ sich die Stadt nicht unterstellen. Manchem andere geht die Sperrung nicht weit genug.
Der Plan der Verwaltung sieht vor, ab dem 12. Oktober, wenn Ikea in Kaarst neu eröffnet, die Brücke über die Autobahn zwei Wochen komplett zu schließen. In den sechs Wochen danach soll sich die Schranke freitags um 16 Uhr senken und samstags um 21 Uhr wieder heben. „An 140 von 168 Stunden in der Woche ist sie aber oben“, rechnete Hölters vor, der bei seinem Kompromiss zwischen den Einschränkungen für die Exklaven-Bewohner und dem Schutz der Nordstädter vor langen Autokarawanen abwägen musste.
Stärkere Kontrollen und die Bitte an die Firma Ikea und die Stadt Kaarst, auf das Durchfahrtsverbot Richtung Neuss mit einer eindeutigen Beschilderung hinzuweisen, begleiten diese Phase.
Ab dem 11. Dezember soll eine Verkehrsuntersuchung der Frage nachgehen, ob sich Zu- und Abfahrt der Ikea-Kunden eingespielt hat, oder ob die Stadt erneut aktiv werden muss. -nau