CDU-Vorschlag: Stadt soll Schulen mehr Geld für saubere Toiletten zahlen

Die Finanzmittel sollen in Aufsicht und Reinigung fließen.

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Dormagen. Für diesen Vorstoß wird die Dormagener CDU viel Beifall erhalten: Sie möchte, dass Schul-Fördervereine einen städtischen Zuschuss für die Aufsicht in und Reinigung von Schultoiletten erhalten. In einem entsprechenden Antrag für den kommenden Schulausschuss heißt es, dass die Verwaltung darstellen soll, unter welchen rechtlichen und finanztechnischen Bedingungen Schulen finanzielle Anreize erhalten können, um die Sauberkeit ihrer Toilettenanlagen durch eigene Maßnahmen nachhaltig zu verbessern. Das geschieht schon heute, zum Beispiel an der Realschule Hackenbroich. Deren Leiter Alois Moritz formuliert es spitz: „Die Eltern investieren durch Spendengelder zugunsten der Stadt.“

Es ist ein leidiges Thema, mit dem sich Schulen, Eltern und in erster Linie die betroffenen Schüler seit Generationen plagen müssen: dreckige Toiletten, die oftmals mutwillig in einen derart inakzeptablen Zustand versetzt werden, dass viele Schüler nach Schulschluss förmlich nach Hause fliehen, um dort endlich auf die (saubere) Toilette zu gehen. Für die CDU präzisiert Ratsfrau Carola Westerheide das Anliegen: „In den vergangenen Jahren hat die Stadt mit viel Geld etliche Toilettenanlagen saniert. Fördervereine kümmern sich oftmals darum, diesen guten Zustand zu halten. Diesen Schulen sollen die auf Verwaltungsseite eingesparten Mittel zur Erleichterung der Finanzierung solcher Leistungen zur Verfügung gestellt werden.“

Es geht um viel Geld. Stefanie Börgener, Vorsitzende des Fördervereins des Leibniz-Gymnasiums, nennt mit 15 000 Euro die Größenordnung, die an der Schule pro Schuljahr notwendig ist, um mit zwei 450 Euro-Kräften die tägliche Aufsicht in der Zeit zwischen 9 und 14 Uhr sicherzustellen. Wobei diese auch die Toilettenanlage sauber halten. „Die Finanzierung läuft über Spenden aus der Elternschaft“, sagt Börgener. 80 bis 85 Prozent der Eltern beteiligen sich und zahlen 15 Euro pro Schuljahr. Mit gutem Ergebnis: „Die Toiletten sind nach wie vor top“, sagt Schulleiter Herbert Kremer. Das sieht auch sein Kollege Alois Moritz so: „Dank der vom Förderverein bezahlten Aufsicht sind die Toiletten wie am ersten Tag.“

Am Bettina-von Arnim-Gymnasium sind erste Gespräche zwischen Direktor Theodor Lindner und dem Fördervereinsvorsitzenden Kay-Uwe Harth gelaufen. Denn in letzter Zeit häuften sich „mutwillige Verschmutzungen“, wie Lindner sagt. Er will eine sinnvolle Kontrolle. Daher geht die Tendenz dorthin: Einführung einer Toilettenaufsicht, die vom Förderverein bezahlt wird. Die hohen Kosten sind bekannt, und so wird überlegt, diese Aufsicht auf Kernzeiten zu begrenzen. Es wird mit Kosten in Höhe von 12 000 Euro gerechnet. Kein Wunder, dass der CDU-Antrag an diesen Schulen sehr begrüßt und ein Engagement der Stadt für angemessen gehalten wird.

Ein anderes Modell wird an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule gefahren. Dort lehnt der Förderverein ein solches Engagement ab. Begründung: „Er möchte nicht als Arbeitgeber auftreten“, sagt der didaktische Leiter Axel Frieling, „es gibt zu viele arbeitsrechtliche Fragen, zudem wäre es kaum zu finanzieren.“ So sind die innen und außen dezentral angelegten Toilettenanlagen geschlossen. Schüler holen sich bei Lehrkräften den Schlüssel und tragen sich in eine Liste ein. In den großen Pausen werden die Außentoiletten geöffnet. „Die Lösung funktioniert.“