Container-Räume für die Realschule
Die neuen Räume sind notwendig, weil die Dependance Bergheimer Straße zum neuen Schuljahr aufgegeben wird.
Wevelinghoven. Per Kran schwebten die Schulräume auf ihren Platz. An der Diedrich-Uhlhorn-Realschule am Heyerweg wurden gestern hinter den Schulgebäuden 22 Container-Module für vier Räume aufgestellt. Bis zum Ende der Ferien sollen sie fertiggestellt sein. Rund 155 000 Euro kosten die Errichtung und die Miete für ein Jahr. Danach sollen die Container wieder abgebaut werden. Erforderlich wird die Investition durch die Zusammenlegung der Schule, die Dependance Bergheimer Straße wird mit Beginn des neuen Schuljahres aufgegeben, 101 Schüler — die zehnte Stufe — ziehen um. Die Modul-Räume werden nicht festen Schulklassen zugeordnet: In der Schule gilt das Lehrer-Raum-Prinzip, die Lehrer haben feste Räume, die Schüler wechseln.
Im Schulausschuss war eine Ausstattungsfrage erörtert worden: Die vier Räume erhalten keinen Wasseranschluss. „Dafür wäre ein Kanal bis zur Straße erforderlich. Die Kosten hierfür würden in keinem Verhältnis zur kurzen Nutzungsdauer stehen“, erklärt Dirk Schwarz, Leiter des Gebäudemanagements. Und die Toiletten seien nicht weit. Müssen die Schüler nun in einem Eimerchen Wasser holen, um die Tafel zu wischen? Nein, heißt es aus der Verwaltung, die Räume würden mit Whiteboards ausgestattet, die nicht mit Wasser gewischt werden.
Während die Modul-Räume eine Lösung für den Übergang sind, wird im Rathaus bereits an künftigen Raumbedarf gedacht.
Im Frühjahr war die Diskussion um die Zukunft der Realschule aufgekommen. Bei einem Treffen mit CDU-Vertretern hatten Lehrer und Eltern die Umwandlung in eine Gesamtschule vorgeschlagen. Schulleiterin Anita Piel glaubt nicht daran, dass die Realschule eine Zukunft hat: „Wir müssen nach Realschulrichtlinien unterrichten, es kommen aber Kinder mit Hauptschulempfehlungen zu uns.“ Bei den vergangenen Schulanmeldungen wurden zunächst nur 36 Schüler angemeldet — die geringste Zahl aller weiterführenden Schulen der Stadt. Mittlerweile liegen 74 Anmeldungen vor.
Mit der Umwandlung zur Gesamtschule gäbe es aber Bedarf für eine Mensa. Im Etatentwurf hatte die Stadt bereits für 2019/20 zwei Millionen Euro für die „Umbaumaßnahme Realschule Wevelinghoven zur dritten Gesamtschule“ vorgesehen, im beschlossenen Haushaltsplan heißt es jetzt allerdings „zur Schule des längeren Lernens“. Laut Stadtsprecherin Ines Hammelstein umfasst der Begriff mehrere Schultypen, etwa Gesamt- und Sekundarschule. „Über die Zukunft der Schule ist nicht entschieden, zurzeit finden interne Gespräche statt“, betont sie.
„Die Diskussion wurde von der Schulleitung angestoßen. Es steht noch nicht fest, ob die Real- zur Gesamtschule wird. Wir stehen ganz am Anfang“, erklärt Schulausschussvorsitzender Daniel Rinkert (SPD). Zunächst müssten in einem Gutachten der Bedarf und die Raum-Situation geprüft werden. „Aus meiner Sicht wäre eine dritte Gesamtschule, wenn der Bedarf dafür besteht und andere Schulen nicht beeinträchtigt werden, der richtige Weg.“