Das ehemalige Schlecker-Lager hat einen neuen Eigentümer

Die Immobilie wurde nach mehr als drei Jahren verkauft. Der Investor will das Gebäude instand setzen und dann an Logistiker vermieten.

Grevenbroich. Noch prangt der gewaltige Schlecker-Schriftzug an der Hallenwand, doch er wird bald verschwinden. Das ehemalige Regionallager des früheren Schlecker-Konzerns, der 2012 Insolvenz angemeldet hatte, hat einen neuen Eigentümer. Das Investor- und Entwicklungsunternehmen IDI Gazeley Germany mit Sitz in Frankfurt will den Gebäudekomplex an Unternehmen im Logistik- und Distributionsbereich vermieten. „Der Standort ist aufgrund seiner Lage sehr interessant. Die Region Düsseldorf/Köln gehört zu den Hotspots in der Logistik-Branche, gute Lagen sind knapp“, betont Harald Evers, Asset-Manager bei IDI Gazeley.

Trotz der guten Lage drohte der frühere Schlecker-Komplex (Foto: Anja Tinter) an der Lise-Meitner-Straße mit rund 12 000 Quadratmetern Lager- und 400 Quadratmetern Bürofläche zum „Ladenhüter“ zu werden. Im März 2012 hatte Schlecker das Aus für das Grevenbroicher Regionallager mit rund 115 Mitarbeitern angekündigt, im Sommer 2012 schloss die Niederlassung. Ein Immobilienmakler und dann die Verfahrensleitung des Insolvenzverwalters Schneider Geiwitz & Partner suchten einen Käufer.

Der neue Eigentümer gehört zu dem US-amerikanisch/kanadischen Konzern Brookfield Property Partners, einem global agierenden Investor mit 13 900 Mitarbeitern. IDI Gazeley entwickelt und kauft Logistik-Flächen zwischen 10 000 und 50 000 Quadratmetern, saniert und vermietet sie. „Der aktuelle Immobilienbestand unseres Unternehmens beläuft sich in Deutschland auf rund 334 000 Quadratmeter Fläche“, erläutert Marketing-Managerin Kordula Kiefer-Kempf. IDI Gazeley habe Flächen für Kunden wie Adidas, Mercedes-AMG, Volkswagen und Bosch entwickelt. Weltweit verwalte Brookfield Property Partners ein Immobilien-Volumen von 133 Milliarden US-Dollar.

Den Kaufpreis für die Immobilie in Grevenbroich nannte IDI Gazeley nicht. Vor der Vermietung soll die Halle am Rande des Industriezentrums Ost zunächst „revitalisiert“ werden. Sehr viel ist aber laut Harald Evers nicht zu tun. „Die Immobilie ist in gutem Zustand.“ Beispielsweise an den Sanitärräumen soll etwas getan werden, zudem müssten technische Systeme — dazu gehören etwa Sprinkler-Anlage und Elektro-Versorgung — neu abgenommen werden.

Evers rechnet damit, dass die Immobilie in drei bis vier Monaten vermietet werden kann. Aufgrund der Lage mit der guten Autobahn-Anbindung biete sich der Standort „als klassisches, etwas kleineres Verteilungszentrum an“, so Evers.

Im Rathaus wurde der Verkauf positiv aufgenommen. „Es ist gut, dass ein Käufer gefunden wurde, der die Halle dauerhaft nutzen möchte“, sagt Wirtschaftsförderer Ralf Müller. Die Wirtschaftsförderung habe Kontakt zum Eigentümer aufgenommen. Und es gebe bereits, so Müller, Miet-Interessenten aus dem Logistik- und Dienstleistungsbereich.