Die Gärten an der DormagenerRömerstraße werden nicht bebaut

Das Gebiet wurde als ein Bodendenkmal eingestuft.

Foto: Anja Tinter

Dormagen. Drei Jahre lang war die Bebauung der langen Gärten an der Römerstraße zum Kulturhaus hin diskutiert worden, vor allem auch die Auswirkungen auf den Betrieb der nahe gelegenen Kulturhalle. Jetzt sind diese Pläne vom Tisch. Im Planungs- und Umweltausschuss beschlossen die Mitglieder einstimmig, das entsprechende Bebauungsplan-Verfahren „Gärten Römerstraße“ einzustellen.

Erik Lierenfeld, Bürgermeister

Der Landschaftsverband Rheinland hatte die Stadt nach archäologischen Untersuchungen aufgefordert, den gesamten Bereich der Gärten an der Römerstraße als Bodendenkmal einzustufen, was Ende September 2015 auch durch die Eintragung in die „Denkmalliste der Stadt Dormagen“ geschehen ist. Dadurch ist der Bereich faktisch „unbebaubar“, wodurch Bauflächen für fünf Doppelhäuser entfallen.

Die Unterschutzstellung des gesamten Plangebietes durch die Bodendenkmalschutzbehörde hat erhebliche Auswirkungen auf die Nutzbarkeit der Bauflächen. Das Ziel bleibt der Erhalt der Bodenfunde, was eine Zerstörung oder Durchdringung durch Wohnbebauung (Fundamente, Keller) oder Straßenbau (frostfreie Gründungen oder Schachtungen für Kanäle und Versorgungsleitungen) „in Gänze“ ausschließt, weil die Funde dicht unter der Oberfläche liegen.

Im Planungsprozess waren auch grundsätzliche gesamtstädtische Seveso-Belange und planungsrelevante Anregungen und Bedenken des LVR vorgetragen worden. Die bodenarchäologische Erkundung ergab flächendeckend bedeutende Befundstellen der römischen und fränkischen Besiedlung vor dem befestigten Hilfstruppenkastell. „Es stellte sich eine vorgefundene Befunddichte und ein guter bis sehr guter Erhaltungszustand der Hinterlassenschaften heraus, insbesondere die ortsfesten antiken Planierungsschichten mit außerordentlicher wissenschaftlicher Qualität für die Erforschung der Historie“, wie Erik Lierenfeld erklärte.

In der Planungsausschusssitzung wies der Bürgermeister auch darauf hin, dass beim zunächst umstrittenen Bau der benachbarten Seniorenresidenz das Bodendenkmal nicht im gleichen guten Zustand wie jetzt bei den Gärten gewesen sei: „Mit der Unterschutzstellung des ganzen Bereichs soll das gesamte Bodendenkmal gesichert werden.“