Der Umzug des Kirmesplatzes zum Hagelkreuz ist geplatzt

Das angedachte neue Gelände gehört der katholischen Kirche. Und die will das Areal nicht verkaufen, wie sie dem Bürgermeister mitteilte.

Foto: Berns

Grevenbroich. Die in den vergangenen Monaten teils heftig geführte Diskussion um eine mögliche Verlegung des Grevenbroicher Kirmesplatzes von der Graf-Kessel-Straße zum Hagelkreuz dürfte beendet sein. Denn die Umsiedlungspläne sind vom Tisch. Das teilte Bürgermeister Klaus Krützen mit.

Der Grund: Die in Frage kommende Freifläche am Stadteingang ist bekanntlich im Besitz der Kirche — und die will sich von dem Areal partout nicht trennen. „Das wurde mir vom Kirchenvorstand deutlich gemacht“, sagt Krützen.

Er sei „etwas enttäuscht“ über den Ausgang dieses jüngst geführten Gesprächs, gibt der Bürgermeister zu. „Denn mit dem Gelände am Hagelkreuz hätten wir eine adäquate Fläche für eine Verlagerung des Kirmesplatzes zur Verfügung stellen können“, sagt er. Und schmunzelnd fügt Krützen hinzu: „Während des Treffens hatte ich den Eindruck, eher mit Schützen als mit Vertretern des Kirchenvorstandes zu reden.“

Über eine Verlegung des Kirmesplatzes wurde schon vor zehn Jahren diskutiert. 2015 kam das eigentlich schon zu den Akten gelegte Thema erneut durch einen Gemeinschaftsantrag von CDU und SPD auf die Tagesordnung. Die beiden großen Ratsfraktionen fordern ein Neugestaltungskonzept für die Flächen zwischen dem alten Bauhof am Flutgraben und dem Platz der Republik — dort soll zentrumsnahes Wohnen realisiert werden — zu Lasten des Kirmesplatzes.

„Auch wenn er nun als Teilfläche wegfällt, bleiben wir bei dieser Forderung“, sagt Wolfgang Kaiser (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses. Es soll zu einer Neukonzeption des gesamten Bereichs kommen, in die auch die Grundschule und die Kita einbezogen werden sollen. Welche Rolle der Kirmesplatz spielen könnte, ist ungewiss. „Statt ihn als Schotterfläche zu belassen, könnte er so gestaltet werden, dass ihn die Bürger auch außerhalb der Kirmestage nutzen können“, überlegt Kaiser. Damit meint er nicht unbedingt Parkplätze, „die könnten auch 200 Meter weiter eingerichtet werden“. Über Möglichkeiten der Gestaltung will sich Klaus Krützen zum Jahresende mit den Schützen unterhalten.

BSV-Präsident Peter Cremerius hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass es immer problematischer werde, am jetzigen Standort eine Kirmes zu veranstalten. „Enttäuscht bin ich über die aktuelle Wendung nicht“, gibt er zu: „Das Hagelkreuz war für mich immer nur eine Option für den Fall der Fälle.“