Elephants gelingt unspektakulärer Sieg
Der Basketball-Regionalligist bezwingt Bonn II mit 88:72. Morgen geht es gegen Hagen-Haspe.
Grevenbroich. Was sich zu einer Blamage hätte entwickeln können, hat sich am Ende doch als ein ergreifend unspektakulärer 88:72 (41:37)-Erfolg entpuppt. Die Heimpremiere der NEW Elephants gegen die Telekom Baskets Bonn II in der Basketball-Regionalliga West riss keinen der nur rund 300 Zuschauer von den Sitzen. Selbst der stets auch auf eine positive Außenwirkung bedachte Trainer Hartmut Oehmen hakte die Arbeitsleistung seiner Mannschaft unter dem wenig schmückenden Label „Dienst nach Vorschrift“ ab — „so sieht’s aus“, sagte er.
Irgendwie dachte jeder in der Halle, dass die im Schnitt gerade einmal 20 Jahre alten Gäste nie und nimmer in der Lage sein würden, dieses Match zu gewinnen. Das hinderte das von Savo Milovic trainierte Nachwuchs-Team indes nicht daran, die uninspiriert wirkenden Elephants ein wenig zu ärgern.
Mit unbändigem Einsatz kaschierten die Gäste ihre physische Unterlegenheit, steckten sie auch deutlichere Rückstände (9:19/6. Minute, 12:23/8., 27:35/16.) ungerührt weg. Nach 20 Minuten merkte darum auch Oehmen vorsichtshalber an: „Das sind die gefährlichsten Spiele, weil du sie im Kopf schon vorher gewonnen hast.“
Aus ihrer fast an Überheblichkeit grenzenden Lethargie erwachten die Hausherren auch im dritten Viertel zunächst nicht. Um ein Haar hätten sich die Bonner sogar die Führung geholt, doch nach seinem Korb zum 55:55-Ausgleich (27.) patzte Karl Dia beim zusätzlich gewehrten Freiwurf. Doch dann entglitt den Gästen die Partie. Während sie im Angriff jede Übersicht verloren, sich zum Teil haarsträubende Ballverluste leisteten, brachten Basti Becker per Dreier, Gerrell Martin und Farid Sadek Grevenbroich mit 62:55 (30.) in Führung.
Im Schlussabschnitt ging den Gästen dann die Puste aus. Die Basketballer von der Erft spielten dagegen einfach weiter — immer noch auf niedrigem Niveau, aber das war mehr als genug. Dass seine Mannschaft erst ausgelaugte Bonner klar in die Schranken verwies, ließ Oehmen kalt. „Das ist schließlich auch eine Qualität“, stellte er nüchtern fest.
Der ungemein ballsichere Gerrell Martin, in der vergangenen Saison noch für den Regionalliga-Vizemeister UBC Münster im Einsatz, agierte fast unsichtbar, brachte in 38:02 Minuten aber trotzdem sehr ordentliche 23 Zähler (9/11 Freiwürfe) auf sein persönliches Konto. Damit war er bester Grevenbroicher Punktesammler. Zu steigern wusste sich im letzten Viertel auch Malcolm Delpeche, für den in 22:35 Minuten 18 Punkte und elf Rebounds zu notieren waren.
Schon morgen sind die Grevenbroicher wieder gefordert. Sie treten beim SV Hagen-Haspe an (16 Uhr, Rundsporthalle an der Kölner Straße). Trotz des Spiels am Mittwoch gönnte Oehmen seinen Spielern keine Pause. „Weil das gegen Bonn ja keiner getan hat, war im Abschlusstraining Vollgas angesagt“, lautete seine Begründung.