Grevenbroicher Taucher bergen Skateboards
Die Boards waren bei einem Skate-Wettbewerb mit einer Rampe auf dem „Strabi“ versunken.
Dormagen/Grevenbroich. Eine große, schwimmende Skateboard-Rampe im Straberg-Nievenheimer See als Bühne für 16 Skater und drei Skaterinnen, die nacheinander mit teils atemberaubenden Sprüngen ihre internationale Klasse nachwiesen: Dieses Spektakel spielte sich unlängst beim Wakebeach 257 ab. Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Dänemark, England und sogar Brasilien maßen sich beim sogenannten „Captain’s Quest 2017“, eine Veranstaltung des Surf- und Skatespezialisten Blue Tomato, der unter anderem Niederlassungen in Köln, Essen und Oberhausen betreibt. Es ging um insgesamt 5500 Euro Preisgeld. Und da die Sportler außerdem über eigene Sponsoren verfügen, konnten sie es finanziell verschmerzen, dass einige ihrer „Arbeitsgeräte“ bei den Wettbewerben im See versanken.
Alfonso Janssen indes fand es trotzdem bedauerlich, dass die abgängigen Bretter der Profis für alle Zeiten von der Bildfläche verschwunden sein sollten. Sein Sohn Lenni hatte auch am „Captain’s Quest“ teilgenommen, deshalb wusste der Düsseldorfer vom Verlust der Skateboards. „Mir hat es keine Ruhe gelassen, und so wurden Taucher der Tauchsportgemeinschaft Grevenbroich mit Kuchen und einer ehrenhaften Mission geködert“, berichtete Janssen.
Eine größere Gruppe der TSG nahm die Bergung in Angriff. Wie sich herausstellte, war das kein ganz einfaches Unterfangen. Denn an der Stelle, wo die schwimmende Skateboard-Rampe im Wasser platziert gewesen war, ist der Straberg-Nievenheimer See circa sieben Meter tief — und die Sichtverhältnisse erwiesen sich auf dem Grund als sehr ungünstig. Gerade mal 20 bis 40 Zentimeter weit konnten die Taucher sehen. Da halfen sogar starke Tauchlampen wenig.
Es sei nur noch Tasten möglich gewesen, erzählten die TSGler hinterher. Nichtsdestotrotz gelang es ihnen verhältnismäßig schnell, das erste Board zu finden. „Und nachdem dann klar war, wo die Bretter ungefähr liegen, endete der Tauchgang mit einer 100-prozentigen Erfolgsquote und einer glücklichen Skaterfamilie, die uns mit leckerem Kuchen und einer kleinen Spende für die Vereinskasse versorgte“, berichtete Harald Meisner von der TSG Grevenbroich. Sechs Skateboards konnten insgesamt geborgen werden; sie wurden danach auf einer Wiese am Ufer präsentiert. Die Tage, die sie auf dem Grund des „Strabi“ gelegen hätten, hätten die Bretter im Übrigen unbeschadet überstanden, so die Taucher. Laut Alfonso Janssen will sich auch die Firma Blue Tomato, der einige Fotos von der Bergung zugeschickt worden waren, bei den freundlichen Helfern erkenntlich zeigen und der TSG Grevenbroich eine Spende zukommen lassen.
Und auf einen weiteren positiven Aspekt der Aktion weist Janssen hin: Die geretteten Boards oder die Erlöse aus ihrem Verkauf würden einer wohltätigen Organisation zugeführt, kündigte er an.