Deutsche Glasfaser: Stadt erwägt Ende der Zusammenarbeit

Grund sind die Probleme an einigen Baustellen im Stadtgebiet.

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Neuss. Die Stadt Neuss erwägt ein Ende der Zusammenarbeit mit der Deutschen Glasfaser. Das erklärte Wirtschaftsförderer Andreas Galland gestern. „Allerdings agiert die Verwaltung auf Grundlage eines Ratsbeschlusses“, sagt er. „Wir werden dem Stadtrat daher nach der Sommerpause womöglich die Frage auferlegen, ob die Kooperation mit der Deutschen Glasfaser beendet werden soll.“ Das wurde dem Unternehmen gestern auch so mitgeteilt. Man habe ein sehr ernstes Gespräch geführt, heißt es.

Johannes Steinhauer, Tiefbaumanagement

Die Frage ist jedoch, wieweit ein Ende der Kooperation überhaupt greifen würde. Die in Neuss geplanten Arbeiten wird das Unternehmen jedenfalls zu Ende bringen können — möglicherweise dann aber ohne Unterstützung der Stadt, zum Beispiel bei der Durchführung von Bürger-Informationsveranstaltungen.

Hintergrund ist der immer wieder aufkommende Ärger über Baustellen, die von Generalunternehmen, die im Auftrag der Deutschen Glasfaser im Einsatz sind, in nicht ordnungsgemäßen Zustand hinterlassen werden. „Es gibt einige Unternehmen, die ordentlich arbeiten, aber leider auch andere, die dies nicht tun“, meint Galland. Die Stadt habe der Deutschen Glasfaser daher gestern mit Nachdruck mitgeteilt, dass die Mängel auf den Straßen schnell und gründlich beseitigt werden müssen. Die Mängel seien zum Teil immens. „Das geht sogar bis zum Zustand der Verkehrsgefährdung“, meint Johannes Steinhauer vom Tiefbaumanagement. „Das geht so nicht.“

Gerda Meppelink, Sprecherin der Deutschen Glasfaser, bestätigt das Gespräch mit der Stadt Neuss. Ein solches Treffen auf Projektleiterebene sei jedoch nicht unüblich. Es könne auch immer dazu kommen, dass etwas nachgebessert werden soll. So auch gestern. „Die Stadt hat herausgestellt, dass gewisse Qualitäten noch nicht zufriedenstellend sind“, sagt Meppelink. Die monierten Mängel sollen behoben werden. „Wir haben die von uns in Neuss beauftragten Generalunternehmen jetzt entsprechend beauftragt.“

Meppelink verwehrt sich jedoch dagegen, dass es in Neuss eine größere Zahl an Problemen gebe. Grundsätzlich schreite der Ausbau in der Quirinus-Stadt derzeit gut voran. „In Allerheiligen zum Beispiel ist es problemlos gelaufen“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Aber es gebe eben auch Gebiete, die etwas schwieriger seien. In Speck kam es zum Beispiel zu deutlichen Verzögerungen — auch weil der Zustand von Straßen nach den Tiefbauarbeiten deutlich zu wünschen ließ. Auch aus Schlicherum und anderen Orten gibt es Bürgerbeschwerden.

Die Deutsche Glasfaser kündigt an, auch die Kommunikation zu verbessern. „Wir müssen sicherlich deutlicher machen, welche Arbeiten durchgeführt werden — und weshalb ein Bauabschnitt auch mal ruht“, sagt Meppelink.