Kita St. Konrad in Gnadental Architektur der Kita St. Konrad gewinnt einen Design-Preis

Neuss · Die Jury der Architektenkammer NRW lobt die „ruhige Gestaltung“.

Norbert Reuber war an der Planung des Gebäudes beteiligt.

Foto: Steinhaus/Anna Steinhaus

. Die Kita St. Konrad in Neuss ist ein ausgezeichnetes Gebäude. Die Architektenkammer NRW hat den Neubau der Kindertagesstätte mit dem Architekturpreis versehen. Erst im Sommer vergangenen Jahres war der Neubau fertiggestellt worden. Architekt Paul Böhm hatte den Entwurf für den Wettbewerb eingereicht.

Über die landesweite Anerkennung freut sich die Gemeinde sehr. Die Architektenkammer lobt die „klare Grundrissgeometrie und ruhige Gestaltung“ der Kita St. Konrad sowie das „städtebauliche Ensemble von hochwertiger Anmutung“. Auch Norbert Reuber, der als geschäftsführender Gemeindevorsitzender an der Planung beteiligt war, schätzt an dem Neubau vor allem, dass er die Struktur eines Dorfes hat. Die drei „Häuser“, deren schräge Dächer über dem Gesamtbau thronen, lassen die Kita tatsächlich wie ein kleines Dorf aussehen. Doch die Gestaltung ist nicht bloß ein Hingucker, sie ist auch funktional. Denn unter den drei „Hausdächern“ befinden sich die Räume der drei Kita-Gruppen. Die Deckenhöhe lässt die Räume noch luftiger wirken.

Ansonsten habe man sich an der Umgebung orientiert – mit einer Backsteinfassade, passend zur Kirche. Innen sind die Flurwände ebenfalls mit Backstein ausgekleidet, ansonsten viel helles Lärchenholz, Glas und weiße Wände. „Der Architekt hat gesagt: Die Farbe bringen die Kinder rein“, sagt Reuber: „Und genau so ist es dann auch gekommen.“

Der Vater des Architekten hat
die Kireche St. Konrad entworfen

2010 hatte die Gemeinde St. Konrad grob mit den Planungen begonnen. Ausschlaggebend war das Projekt „Zukunft jetzt“ des Erzbistums Köln gewesen. Ziel war es, die Räume der Gemeinden so zu gestalten, dass sie zum veränderten Gemeindeleben passen: Weniger Mitglieder brauchen weniger Platz, durch weniger Platz und gemeinsame Gebäudestrukturen sinken Heiz- und Stromkosten. So liegen Bücherei, Pfarrbüro und Gemeindesaal sowie die Kita in einem Gebäudekomplex.

Entworfen hat das Gebäude der Kölner Architekt Paul Böhm, dessen Vater Gottfried Böhm bereits in den 50er Jahren die Kirche St. Konrad entworfen hatte. Er hatte sich 2012 in einem Wettbewerb durchgesetzt. Die Kita ist bereits in die neuen Räume umgezogen, ebenso wie das Pfarrbüro und die Bücherei. Der neue Gemeindesaal wird noch fertiggestellt. Am 3. Mai soll dann die Einweihung des gesamten Gebäudekomplexes stattfinden. Norbert Reuber erhofft sich durch den Neubau nicht nur technische Vorteile wie geringere Heizkosten, sondern auch „neue Synergien“ wie er sagt. Zwar sei es für viele Gemeindemitglieder schmerzhaft gewesen, die bekannten Räume aufzugeben, Reuber ist allerdings überzeugt: „Weniger kann auch mehr sein.“ anst

(anst)