Die Neusser Feuerwehr bekommt vier neue Mannschaftswagen
Der Hauptausschuss hat die technische Aufrüstung beschlossen.
Neuss. Die Stadt Neuss hat keine Versicherung gegen Elementarschäden. Das wurde am Donnerstag im Hauptausschuss bekannt, als die Stadtverwaltung die Schadensbilanz nach den Regenunwettern Anfang des Monats offenlegte, die einige Turnhallen noch bis Anfang Juli unbenutzbar machen. 60 000 Euro stehen zu Buche, die die Kommune nun aus dem eigenen Portemonnaie zahlen muss. Das Geld für teure Policen solcher Versicherungen will sich die Stadt sparen, macht nur bei der Feuerversicherung eine Ausnahme. Doch in die beste Versicherung gegen Elementarschäden überhaupt investiert sie gerne — die Feuerwehr.
Im Hauptausschuss bestätigte die Politik in nichtöffentlicher Sitzung die Bestellung von vier neuen Mannschaftswagen, die nach Auskunft von Stadtbrandmeister Joachim Elblinger direkt an die Löschzüge ausgeliefert werden. Einer davon wird speziell für die Wasserrettung ausgerüstet. Und nur Stunden nach dieser Entscheidung nutzte Bürgermeister Reiner Breuer seinen Antrittsbesuch auf der Feuerwache, um eine neue Drehleiter offiziell in Dienst zu stellen, die ihre Feuertaufe aber schon bestanden hat.
Als Ende Mai an der Bockholtstraße bei einem Entsorgungsunternehmen Baumischabfall brannte, war das neue Großgerät schon eine wichtige Hilfe, berichtet Wolfgang Thuir, Leiter des im April 2002 neu gegründeten Löschzuges Furth. Es wäre auch nicht zu vertreten gewesen, dieses Hilfsmittel nicht sofort einzusetzen, betonte Breuer.
Laut Brandschutzbedarfsplan benötigt die Stadt drei Drehleiterwagen an dezentralen Standorten. Einer ist auf der Wache am Hammfelddamm stationiert, wo auch ein Teleskopsteiger für Einsätze in Industriegebieten wie dem Hafen vorgehalten wird. Über die zweite Drehleiter verfügt der Löschzug Norf, die dritte steht jetzt am „Spritzenhaus“ des Löschzuges Furth an der Osterather Straße. Thuirs aktuell 30-köpfige Truppe, die im Jahr durchschnittlich auf etwa 100 Einsätze kommt, kann sich damit darauf einstellen, häufiger alarmiert und für Einsätze in ganz Neuss in Marsch gesetzt zu werden.
492 000 Euro kostet das Gerät, auf dem die Feuerwehrangehörigen in den vergangenen acht Wochen geschult wurden. Damit habe die Wehr einen guten Preis erzielt, sagt Elblinger. „Wir haben ein Vorführfahrzeug kaufen können“, erklärt er. Das ist zwar schon ein Jahr alt, hat aber noch keine Betriebsstunde auf dem Zähler.