Die Neusser Feuerwehr hat jetzt eine Hundestaffel
Sieben Tiere trainiert die Feuerwehrmannschaft derzeit für den Einsatz im Ernstfall.
Neuss. Die Feuerwehr Neuss hat jetzt eine Rettungshundestaffel. „Wir wollen unser Portfolio erweitern. Die Hunde sollen bei der Suche nach Menschen in Trümmern — zum Beispiel im Falle eines eingestürzten Hauses — oder in der Fläche eingesetzt werden“, sagt Markus Brüggen, stellvertretender Feuerwehrchef in Neuss. Sieben Hunde unterschiedlicher Rassen und Alter gehören der Staffel des Löschzugs Grefrath, an. Eine Erweiterung ist laut Brüggen bereits angedacht.
Die Tiere werden derzeit für ihre ersten Einsätze fitgemacht. Leiter der Rettungshundestaffel ist Stefan Spelter, er verfügt wie seine Frau Heike über reichlich Erfahrung mit Hunden als Helfer. Heike Spelter zum Beispiel bringt Erfahrung aus 22 Jahren Rettungshundearbeit mit. „Bei anderen Feuerwehren in NRW“, erklärt sie. Als sich nun die Möglichkeit ergab, ein solches Angebot auch an die Neusser Wehr anzugliedern, wurde diese ergriffen.
Das Einsatzgebiet der neuen Spezialisten mit dem feinen Spürsinn wird sich nicht alleine auf Neuss erstrecken. „Solche Rettungshundestaffeln sind im Grunde NRW-weit gefragt“, sagt Heike Spelter. Für Markus Brüggen bringen sie noch einen Effekt mit sich: „Die Feuerwehr wird dadurch auch vielleicht für noch mehr Leute interessant, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.“ Derzeit bestehe die Feuerwehr Neuss aus 300 aktiven Freiwilligen, 85 Hauptamtlern, rund 80 Jugendfeuerwehrleuten und der Ehrenabteilung. „Eine Stadt wie Neuss mit 160 000 Einwohnern kann noch mehr engagierte Helfer brauchen“, sagt Brüggen.
Auch deshalb wurde das Portfolio mit der Hundestaffel erweitert. Die Hunde rücken jeden Samstag mit sogenannten Hundeführern zum Training an. „Ein Unternehmer hat uns ein Gelände zur Verfügung gestellt“, sagt Heike Spelter. „Wir suchen aber immer nach weiteren Flächen, die wir nutzen können.“ Schließlich darf das Training ruhig etwas Abwechslung und neue Reize und Herausforderungen bieten. „Ideal wäre zum Beispiel, wenn uns ein Jagdpächter die Gelegenheit zum Training geben würde. Oder wenn wir mit den Hunden in einem großen, leeren Gebäude üben könnten“, erklärt Spelter.
Das Training wird über Anreize gesteuert — zum Beispiel ein Spielzeug, auf das die Hunde ganz wild sind. Ein Mensch hat es dabei und versteckt sich, der Hund muss die Fährte aufnehmen. Nach und nach werden die Vierbeiner so für Einsätze im Ernstfall fitgemacht. „Vorher müssen sie eine Prüfung nach VDH-Richtlinien bestehen“, so Heike Spelter. Der VDH ist der Verband für das Deutsche Hundewesen.
Weitere Hunde sind in der neuen Staffel durchaus willkommen, allerdings müssen ihre Halter auch selbst bei der Wehr aktiv sein. Und nicht jeder Hund ist für den Einsatz im Ernstfall geeignet. Die Tiere müssen zum Beispiel menschenfreundlich sein, gut hören und eine gute Kondition haben.