SPD will Kinderbetreuung während Ratssitzungen
Sozialdemokraten stellen Antrag mit Forderungen zur Gleichberechtigung.
Neuss. Heute ist Internationaler Frauentag. Die Neusser SPD nimmt das zum Anlass, um die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Quirinus-Stadt zu thematisieren. „Vor 100 Jahren wurde in Deutschland das Wahlrecht für Frauen eingeführt“, teilt Fraktionsvorsitzender Arno Jansen mit. Frauen seien jedoch „auch in der Neusser Lokalpolitik noch immer unterrepräsentiert“. Die SPD hat daher einen Antrag für die Ratssitzung am 16. März auf die Tagesordnung gesetzt. Die Sozialdemokraten regen darin ein Konzept zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf an — unter anderem soll es während Sitzungen eine Kinderbetreuung für Stadtverordnete geben.
Außerdem schlägt die SPD einen Aktionstag „Frauen in der Kommunalpolitik“ vor. Darüber hinaus beantragen die Sozialdemokraten, künftig bei Neubesetzungen von Positionen in städtischen Drittgremien eine 30-prozentige Absicherung von Frauen zu beachten. Der Kulturausschuss wird außerdem gebeten, für die nächsten drei Straßenbenennungen Frauen als Namensgeberinnen auszuwählen. Unterschrieben ist der Antrag von allen weiblichen SPD-Stadtverordneten aus Neuss.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende hat sich kürzlich den Frauenanteil in Parlamenten und Stadträten angeschaut. „In den Räten in NRW beträgt der Frauenanteil nur 26,7 Prozent, in den Kreistagen 29,4 Prozent — und dies, obwohl in NRW 51,5 Prozent der Bevölkerung weiblich sind“, so Jansen. Der Neusser Stadtrat liege mit einem Frauenanteil von 35,4 Prozent schon heute leicht über dem NRW-Schnitt und sogar über dem des Bundestages. Jansen äußert mit Blick auf die SPD auch Selbstkritik. „Wir haben auch in unseren Reihen zu wenige Frauen. Dies wollen wir spätestens 2020 ändern“, erklärt er. Red