Die Stars der lebenden Krippe

Neben dem Jesuskind sind sie die Blickfänger der Weihnachtskrippe: Ochs, Esel und Schafe. Ein Besuch in ihren Ställen.

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Grevenbroich. Die Heckrinder von Frank Vohwinkel stehen auf rund 17 Hektar Weidefläche im Herdenverband und zupfen genüsslich an den verbliebenen grünen Halmen. Der Langwadener Kloster-Landwirt hatte vor sieben Jahren in Hombroich den Grundstein für seine Heckrinder-Herde gelegt — mit zwei Kühen, die dem ausgestorbenen Auerochsen ähneln. Es sind gewaltige und zugleich entspannte Tiere, dunkelbraun und majestätisch.

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Josef Krüppel, Eselzüchter

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Die Heckrinder seien sein Nebenerwerb. „Sie werden auf der Weide geboren und auch dort geschlachtet“, sagt er. Ausgenommen sei der Gnadenbrot-Ochse, der sich in der Gesellschaft von Kühen und Bullen einen schönen Lebensabend machen darf. Frank Vohwinkel hat eine enge Beziehung zu seinen Rindern: „Weil sie älter werden.“ Zuchtbulle Naron sorgt regelmäßig für Nachwuchs. Das Fleisch der anderen dient dem Verkauf. „Wer mein Fleisch kauft, kennt auch den Namen des Tieres, das dafür gestorben ist. Mir geht es um die Wertschätzung, um den Respekt vor dem, was auf dem Teller liegt.“

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Ein Schicksal, das die beiden Esel-Damen Pauline und Pia nicht zu befürchten brauchen. Sie stehen auf einer saftigen Wiese in Allrath bei Hermann-Josef Krüppel. Er berichtet: „1987 habe ich meinen ersten Esel bekommen. Mein ältester Sohn war noch klein, und wir hatten eine Jahreskarte für den Tierpark in Odenkirchen.“ Dort stand auf einem Schild am Eingang: „Junger Esel zu verkaufen.“ Zu der Zeit züchtete Krüppel noch Heidschnucken, die Voraussetzungen waren also gegeben. Und schon am selben Abend wurde der Esel „eingebürgert“: Paulchen. „Zwischen uns herrschte eine innige Zweisamkeit.“ Zwei Jahre später kam der zweite Esel hinzu. „Leider ist er nach wenigen Jahren gestorben. Paulchen hat nur gejammert, also habe ich Pauline zum Geburtstag bekommen.“

Zu den beiden Langohren gehört noch Ziegenbock Peter — ein unzertrennliches Trio. „Mich beeindruckt besonders, dass die Esel nicht dressiert werden können. Sie haben immer ihren eigenen Willen“, weiß Krüppel.

Auch Schafe sind untrennbar mit der Weihnachtskrippe verbunden. Die zahmsten aus der Herde von Gianmaria Mossa aus Kapellen schaffen es auf die Freilichtbühne Zons und sind neben Esel Giovanni die Stars der „Lebenden Krippe“ der Kultur- und Heimatfreunde. Schäferin Vera Hübinger kümmert sich um die Weißen Hornlosen Heidschnucken. Sie sucht gemeinsam mit Mossa immer die nettesten Schafe aus. In diesem Jahr ist „Schatzi“ dabei, ein zahmes Schaf, das als einziges einen Namen hat.