Dormagen: Ernst Hilbricht ist Ehrenamtler des Jahres
Auszeichnung: Per Internet wurde abgestimmt. Wolfhart Feder und Sascha Monzka belegen Platz zwei und drei. Die drei Erstplatzierten werden am 17. November ausgezeichnet.
Dormagen. Ernst Hilbricht heißt Dormagens "Ehrenamtler des Jahres". In einem spannenden Finale gewann er das Internetvoting für die erstmals in dieser Form vergebene Auszeichnung. 2485Stimmen wurden per Klick abgegeben - "eine tolle Resonanz, die zeigt, dass ehrenamtliche Leistung in unserer Stadt von vielen gewürdigt wird", so Bürgermeister Heinz Hilgers.
Hinter Hilbricht, der sich seit mehr als 20 Jahren in der Selbsthilfe gegen Alkohol- und Medikamentensucht engagiert, belegten Wolfhart Feder von der Zonser Märchenspielschar und Feuerwehrmann Sascha Monzka die Plätze zwei und drei. "Wir hatten insgesamt neun hervorragende Kandidaten, die sich alle über viel Zuspruch im Internet freuen konnten", sagt Heinz Pankalla, Leiter des Büros für Bürgerschaftliches Engagement.
Die drei Erstplatzierten werden neben anderen Ehrenamtlern am 17. November in einer Feierstunde geehrt, die die Stadt mit der Freiwilligen-Agentur Dormagen ausrichtet. Mit Ernst Hilbricht rückt einer der zahlreichen Ehrenamtler in den Mittelpunkt, deren Arbeit meist im Verborgenen stattfindet.
Der gebürtige Mecklenburger ist Geschäftsführer und Mitgründer der Freien Selbsthilfegruppe für Alkohol- und Medikamentenhilfe in Horrem. Rund 85 ihrer Mitglieder hat die Gruppe zu einem Ausstieg aus ihrer Sucht verholfen - eine beachtliche Erfolgsquote.
Für seinen ehrenamtlichen Einsatz hat Hilbricht klare Regeln definiert. Regel Nummer 1: Über alle persönlichen Angelegenheiten in der Selbsthilfegruppe herrscht strengste Schweigepflicht. Wer dagegen verstößt, gehört sofort nicht mehr zur Gruppe. Regel Nummer 2: "Ein Wort muss immer gehalten werden. Was man sagt, muss man auch leben", betont Ernst Hilbricht.
Seit 1974 lebt er mit seiner Frau in Dormagen. Er ist ein echter Familienmensch. Das Ehepaar hat drei Kinder und fünf Enkel. "Die Einbeziehung der Familie gibt mir die Kraft, mit vielen schwierigen Situationen umzugehen", sagt Hilbricht.
Wolfhart Feder ist zweiter Vorsitzender des Vereins "Märchenspiele Zons". Er engagiert sich seit fast 30 Jahren auf der Zonser Freilichtbühne. Der Spätaussiedler kam 1977 aus Siebenbürgen nach Rheinfeld. Bereits in seiner Heimat, wo für die deutsche Volksgruppe das Kulturgut einen hohen Stellenwert hat, pflegte er den Volkstanz. "Mich hat die Arbeit auf der Freilichtbühne von Anfang an fasziniert", sagt Feder. Feder arbeitet beim Kulissenbau mit, auch bei den Bühnenarbeiten ist er stets dabei. "Der Applaus der Kinder ist jede Mühe wert. Ich habe noch keine Aufführung erlebt, wo sie nicht begeistert waren", berichtet der Rheinfelder.