Neuss: Grafiken, Fotos, Hörstation: Picassos Schaffen entdecken
Clemens-Sels-Museum: Am Sonntag beginnt die Ausstellung zum Selbstverständnis des Künstlers. 150 Werke werden gezeigt.
Neuss. Schon im Flur grüßt der Künstler. Eine übergroße Fotografie Pablo Picassos zeigt im Clemens-Sels-Museum am Treppenaufgang den Weg zur Ausstellung. Am Sonntag eröffnet die große Schau "Pablo Picasso. Kreativität und Schaffensdrang. Einblicke in sein künstlerisches Selbstverständnis". 100Grafiken und 50 teils noch nie gezeigte Fotos geben einen faszinierenden Eindruck darüber, wie dieses Genie sich selbst sah. Das gelingt über die ganze Schaffensperiode dieses Künstlers.
Kuratorin der Ausstellung ist Uta Husmeier-Schirlitz. Mit ihrem Konzept hat sie öffentliche wie private Leihgeber überzeugt. Ein Sammler aus Frankreich hat Grafiken aus dem Tresor geholt, die sonst nie gezeigt werden. Und auch Claude Picasso, Sohn des Künstlers, hat sofort die Schirmherrschaft für dieses ambitionierte Projekt übernommen. Zur Eröffnung am Sonntag wird er allerdings nicht kommen. "Claude Picasso ist sehr öffentlichkeitsscheu", sagt Uta Husmeier-Schirlitz: "Aber er hat uns bei der Vorbereitung ungeheuer geholfen."
Die Ausstellung ist im zweiten Obergeschoss zu sehen, eine Reihe der ausdrucksstarken Fotos von Dora Maar, Edward Quinn und David Douglas hängt auf der ersten Etage. An zwei Hörstationen können die Besucher in auf deutsch nachgesprochene Zitate, Kommentare und Erinnerungen von Picasso und Freunden eintauchen. Auch dabei geht es um das Selbstverständnis des Künstlers, der sich damit während der Jahrzehnte seines Schaffens stets auseinandergesetzt hat. Die im Museum gezeigten Grafiken bieten dem Besucher dafür faszinierende Beispiele.
Bei der Vorstellung der Schau gestern klang Stolz durch. "Eine ganz großartige Ausstellung", erklärte Kulturdezernentin Christiane Zangs, die darauf verwies, dass die nur dank der Hilfe der Sponsoren (Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss, Kunststiftung NRW, 3M, Verein der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museums, RWE) verwirklicht werden konnte. 75Prozent der Kosten werden von diesen Unterstützern getragen.
Für die Kuratorin der Schau, Uta Husmeier-Schirlitz, sei die Ausstellung die "Visitenkarte", erklärte Christiane Zangs: Soeben hat die Picasso-Expertin ihre Bestallungsurkunde als Nachfolgerin von Museumsdirektorin Gisela Götte erhalten. Die geht am 30.November in den Ruhestand. Die Ausstellungseröffnung am Sonntag um 11.30 Uhr wird ihre letzte im Clemens-Sels-Museum sein.
“ Pablo Picasso, Kreativität und Schaffensdrang. 16.November bis 8. Februar 2009. Katalog: 29 Euro.
