Dormagen: Kleines Förderprojekt sucht Mitstreiter
Ein Projekt hilft begabten Kindern von Migranten Deutsch zu lernen. Doch Ehrenamtler fehlen.
Dormagen. Als Zhong Hong Jin von China nach Deutschland kam, konnte er nur wenige Brocken Deutsch. Für Migrantenkinder wie ihn ist die Teilnahme am regulären Unterricht in deutscher Sprache ein großes Problem.
Das war der Grund für Erich Esser, warum er gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bürgerstiftung Dormagen, Heinz Pankalla, das Projekt "Startklar für die Sekunderastufe I" ins Leben gerufen hat: "Es ist wichtig, dass die Kinder schon möglichst früh unterstützt werden", sagt der Projektleiter.
Gefördert werden begabte Grundschulkinder mit Migrationshintergrund. Seit Juli 2009 gibt es das Projekt. Bis jetzt werden nur fünf Kinder gefördert: "Wir brauchen mehr ehrenamtliche Mitarbeiter, so dass wir mehr Schüler fördern können", sagt Esser.
Denn aus den Mitteln der Bürgerstiftung, die das Projekt noch bis Ende 2011 unterstützt, können gerade mal die Fahrtkosten der fünf ehrenamtlichen Helfer bezahlt werden. Gerne würde er das Projekt auch nach 2011 weiterführen: "Aber da fehlt uns noch ein Sponsor."
Ohne die Ehrenamtler würde es das Projekt nicht geben: Sie kontrollieren Hausaufgaben, helfen beim Lesen und auch, wenn es mal bei anderen Dingen Schwierigkeiten gibt. Zhong Hong Jin muss erst einmal die deutsche Sprache lernen: "Ich bin mit ihm viel nach draußen gegangen, und habe ihn erst einmal Wörter wie Auto, Baum oder Straßennamen sprechen lassen", erzählt Esser. Für den Jungen gehe es auch darum, sich erst einmal zurecht finden zu können.
Derzeit werden neben ihm Kinder türkischer, bosnisch-herzegowinischer und persischer Herkunft jeweils von einem Ehrenamtler betreut. "Wir würden gern auch deutsche Kinder, zum Beispiel von Alleinerziehenden aufnehmen und die Zahl der geförderten Kinder bis zum Ende des Schuljahres verdoppeln", erzählt Esser.
Drei Kinder kommen im nächsten Schuljahr in die Sekundarstufe I, so dass auch wieder neue Jungen und Mädchen betreut werden können. "Voraussetzung für eine Förderung ist die aktive Mitarbeit der Familie und eine Empfehlung des Klassenlehrers", sagt Pankalla.