Dormagen: Trauer um ehemaligen Zonser Stadtdirektor

Nachruf: Artur Elicker ist 87-jährig nach langer schwerer Krankheit in Bonn gestorben.

Dormagen. Er hing an Zons bis zum Schluss: Trotz schwerer Krankheit verfolgte er von seinem Altersruhesitz in Bonn aus immer noch gespannt das Geschehen in der Stadt, die er zwölf Jahre lang geprägt hatte. Im Alter von 87 Jahren ist am Montag der ehemalige Zonser Stadtdirektor Artur Elicker verstorben.

Unter seiner Ägide begannen in den 60er Jahren wichtige Projekte der Stadtsanierung. Der Erhalt der mittelalterlichen Stadtmauer, die Restaurierung der Windmühle, die zuvor mehr als ein halbes Jahrhundert lang als flügelloser Torso dagestanden hatte - all dies ist mit dem Namen Artur Elicker verbunden. Auch im Schulbau und im Straßenbau hat er die Entwicklung von Zons maßgeblich vorangetrieben. Ein Meilenstein für den Sport war das damals in der Heide errichtete Sportzentrum.

Geboren wurde Artur Elicker 1921 in Schiffweiler an der Saar. Er hat das Verwaltungsgeschäft von der Pike auf gelernt. Sein beruflicher Weg begann 1935 bei der Gemeindeverwaltung in Waldniel. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft erwarb Artur Elicker dann in den Jahren des Wiederaufbaus zielstrebig das Kommunaldiplom an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Düsseldorf. Er wurde Leiter des Sozialamts im Landkreis Kempen-Krefeld, von dort wechselte er 1961 auf den Posten des Stadtdirektors in Zons.

Als er seinen Dienst im "Rheinischen Rothenburg" begann, zählte die Stadt noch 5600 Einwohner. 1973 bei seiner Verabschiedung waren es schon rund 10 000. "Zons ist mit ihm größer und noch schöner geworden", würdigt Bürgermeister Heinz Hilgers das Wirken des früheren Verwaltungschefs.

Das Bewusstsein für die Baudenkmäler in Zons hat Artur Elicker geprägt und auch selbst Schriften zur Stadtgeschichte verfasst. Als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins förderte er den Tourismus.

Den Kollegen im Rathaus galt er als menschlicher Vorgesetzter. Krönung und Abschluss seines Wirkens war 1973 die Feier des 600-jährigen Stadtjubiläums. Auch im Ruhestand engagierte er sich noch als Archivar in Zülpich, Weilerswist und Euskirchen für die Bewahrung geschichtlicher Dokumente.

Artur Elicker hinterlässt seine Ehefrau, drei Töchter und vier Enkel. Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung ist am Dienstag, 30. Juni, um 12 Uhr, in der Kapelle des Südfriedhofes in Bonn-Dottendorf, Servatiusstraße.