Dormagen: Wo Dachse buddeln und Fledermäuse segeln

Dormagen unterzeichnet Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“. Stadt hofft auf Fördergelder von Bund und Land.

Dormagen. Dormagen gehört ab sofort zu den 136 Städten und Gemeinden bundesweit, die die Deklaration "Biologische Vielfalt in Kommunen" unterzeichnet haben. "Wir gehen damit einen weiteren Schritt hin zu mehr Grün in unserer Wohnumgebung, zum Schutz der heimischen Flora und Fauna und insgesamt zu mehr Lebensqualität, die eine naturnahe Stadt den Menschen sichert", sagt der Erste Beigeordnete Ulrich Cyprian.

Schon heute sei Dormagen eine Stadt mit reicher Artenvielfalt. "Dachse buddeln ihre Bauten im Knechtstedener Busch, Fledermäuse segeln bei Nacht durch die Zonser Rheinaue." Diese Beispiele nennt der Leiter des städtischen Umweltteams, Jürgen Reith.

Über rund ein Achtel des Stadtgebiets erstrecken sich wertvolle Naturräume wie die Rheinaue oder der Wahler Berg, die unter den besonderen Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie fallen. Zudem gilt Dormagen seit langem als waldreichste Stadt im Rhein-Kreis Neuss. "All dies verpflichtet uns in ganz besonderer Weise zum Artenschutz", bilanziert Reith.

Initiiert wurde die gemeinsame Erklärung von der Deutschen Umwelthilfe und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN). "Die Städte und Gemeinden sind die zentralen Handlungspartner, wenn es darum geht, die 2007 von der Bundesregierung verabschiedete Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt umzusetzen und mit Leben zu füllen", sagt BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Zu den Zielen der Städte gehört, dass jeder Bürger öffentliches Grün in fußläufiger Entfernung haben sollte. Siedlungen sollen "durchgrünt" und Flächen entsiegelt werden. "Es geht darum, viele Lebensräume auch im Kleinen zu sichern - etwa durch grüne Fassaden oder Dächer", erläutert Reith. Biotope sollen vernetzt und heimische Pflanzenarten bei der Anlage von Grünflächen klar bevorzugt werden.

"Viele dieser Ziele verfolgen wir heute schon, durch einen Zusammenschluss zwischen den Kommunen entsteht hier aber eine neue Dynamik und noch mehr Ideenreichtum", macht Cyprian deutlich. Ebenso verbindet sich mit dem Projekt die Hoffnung auf Fördermittel von Bund und Land. Diese wurden vom Deutschen Städte- und Gemeindetag bereits nachdrücklich im Rahmen der nationalen Initiative eingefordert.