Dormagener leisten sich zu viele einfache Fehler
Der TSV verlor mit 23:24 in Hildesheim. Trainer Jörg Bohrmann war „stinkesauer“.
Ein Glück, dass der Abstiegskampf in der Zweiten Handball-Bundesliga schon vor dem letzten Auswärtsspiel des TSV Bayer Dormagen zugunsten des Aufsteigers entschieden war. Denn durch ein Siebenmetertor von Lothar von Hermanni in der Schlusssekunde kassierten die Dormagener vor 1531 Zuschauern eine unnötige 23:24 (12:12)-Schlappe bei der als Absteiger feststehenden Eintracht aus Hildesheim.
Ihr Ziel, den Ligaverbleib auch auf sportlichem Weg zu erreichen, haben die Dormagener deshalb noch nicht erreicht: Sie bleiben punktgleich mit Saarlouis, sind aber um drei Tore besser. Dormagen erwartet am letzten Spieltag am Sonntag (17 Uhr) den durch die Lizenzverweigerung als Absteiger feststehenden TV Großwallstadt (sofern das Spiel stattfindet — siehe Kasten), Saarlouis den ThSV Eisenach.
An die starke Leistung gegen die Eisenacher von Pfingstmontag konnten die Dormagener trotz der Unterstützung von 50 mitgereisten Fans, unter ihnen Bürgermeister Erik Lierenfeld, nicht anknüpfen. Die Gäste begannen stark, führten 3:0 (6. Minute) und 7:3 (12.), doch dann schlichen sich immer mehr Fehler ins Dormagener Angriffsspiel. Hildesheim nutzte dies und verwandelte einen 4:8-Rückstand (14.) innerhalb von sechs Minuten in eine 9:8-Führung. Die Dormagener fanden im dem niveauarmen Spiel nie mehr zurück in die Spur und hinterließen so einen Trainer, der sich selbst als „stinkesauer“ und „angefressen“ bezeichnete: „Diese Fehler und Disziplinlosigkeiten waren ein Rückfall in alte Zeiten“, schimpfte Jörg Bohrmann, „wenn wir nur halbwegs vernünftig Handball gespielt hätten, hätten wir das Ding nach Hause gebracht“.
Wie schwach Hildesheim selbst zu Werke ging, zeigt die Tatsache, dass die Partie bis zuletzt eng blieb. 115 Sekunden vor Schluss führte Dormagen mit 22:21. Vollends auf die Palme brachte Bohrmann dann die letzte Aktion der Partie: Dennis Marquardt, 39 Sekunden zuvor Schütze des Dormagener Ausgleichs zum 23:23, foulte Georgi Nikolov. Beim fälligen Strafwurf behielt Lothar von Hermanni die Nerven, nachdem Sven Bartmann zuvor drei Siebenmeter der Hausherren entschärft hatte. Bohrmann konnte sich über die Schlafmützigkeit seiner Abwehr nicht mehr beruhigen: „Läuft die Saison anders, kann einen eine solche dämliche Aktion den Klassenerhalt kosten.“