Ein gutes Jahr für den Bauverein
Die Neusser Bauverein AG blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Bauland wird knapp.
Neuss. Die Zahlen sprechen für sich: 105 fertiggestellte Wohneinheiten in 2011, rund 500 Wohnungen in Bau oder Planung. Für fast 20 000 Neusser heißt der Vermieter Neusser Bauverein — die Warteliste auf eine der begehrten Wohnungen ist mit etwa zwei Jahren entsprechend lang.
Vorstandsvorsitzender Frank Lubig bestätigte am Freitag, dass die Neusser Bauverein AG wirtschaftlich in guter Verfassung sei. Das Geschäftsergebnis 2011 sei erfolgreich. Im Vergleich zum Vorjahr verbuchte das größte Neusser Wohnungsunternehmen ein leichtes Plus und kann eine höhere Bilanzsumme, einen gesteigerten Jahresüberschuss und Investitionen von rund 30 Millionen Euro in den Städtebau vorweisen.
Das Jahr 2011 war geprägt von den Stadt- und Quartiersentwicklungsmaßnahmen in Erfttal, Weissenberg und Weckhoven. Anfang 2011 sind in Erfttal 52 öffentlich geförderte Mietwohnungen fertiggestellt worden. Für das Wohnprojekt wurde der Bauverein im Februar mit dem Deutschen Bauherrenpreis in der Kategorie „Hohe Qualität — Tragbare Kosten“ ausgezeichnet.
Die Mehrfamilienhäuser Am Kotthauserweg bekamen ein „Faceliftung“ der Fassaden. Zudem wurden die Weichen für das Großprojekt Hülchrather Straße gestellt. Dort werden vier achtgeschossige Häuser aus den 60er Jahren abgerissen, es entsteht ein Mix aus Mehr- und Einfamilienhäusern. Das Projekt wird im Rahmen eines Landeswettbewerbs umgesetzt, der jetzt startet. Die Investitionen in den Wohnungsbestand umfassten 82 Wohnungen an der Jägerstraße. Am Berghäuschensweg wurden die „Raupenhäser“ modernisiert, Häuser an der Alemannenstraße wurden energetisch auf den neuesten Stand gebracht.
Neue Häuser entstanden an der Euskirchener Straße in Erfttal, der Verkauf ist mittlerweile abgeschlossen. Auf dem ehemaligen Finanzamt-Gelände an der Schillerstraße laufen die letzten Abrissarbeiten. Hier sind 61 neue Wohneinheiten geplant. An der Schulstraße entsteht ein moderner Gebäudekomplex mit 27 exklusiven Wohnungen.
Um das Wohnquartier am Romaneum aufzuwerten, hat der Bauverein ein nur 4,30 Meter breites Grundstück an der Hymgasse 11 gekauft, hier setzt das Büro Fritschi & Stahl seine Ideen um.
Ohne die Bauträgersparte könne sich der Bauverein soziale Projekte nicht erlauben, betonte Lubig. „Wir würden im sozialen Wohnungsbau gerne mehr machen“, sagte der Bauverein-Chef, doch auch die Grundstücksbeschaffung werde in Neuss immer schwerer, zudem seien Fördermittel des Landes gesunken. „Bauland wird immer knapper“, konstatierte Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Napp. Innerstädtisches Potenzial gebe es auf dem Werhahn-Gelände, am Konrad-Adenauer-Ring und auf dem Alexianer-Gelände. „Wir konzentrieren uns auf die Baulückenerschließung“, so Lubig.