Einweihungsfest für die Driescher Stele am 11. August
Kaarst. Noch steht die Betonsäule in Sichtweite des Lammertzhofes etwas wackelig. „Da muss aber noch mal jemand ran“, sagt Heinrich Hannen. Schließlich soll auf der zwei Meter aus dem Untergrund ragenden Stele in Kürze jemand Platz nehmen: der „Sternengucker“, eine 80 Zentimeter große Figur, die der Künstler Ulrich Mader aus Eichenholz gefertigt hat.
Am Donnerstag, 11. August, wird er mit einem Fest am neuen Wohnort begrüßt — mit möglichst großer Beteiligung der Bevölkerung, wie Petra Graute-Hannen und Heinrich Hannen hoffen. Die Bauersfamilie hat die Skulptur finanziert und damit dem kleinsten Kaarster Ortsteil nach mehr als 20 Jahren zu „seiner“ Stele verholfen.
Am 11. August wird nicht nur Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus erwartet. Klaus Fabian, ebenso wie Ulrich Mader Mitglied der Kaarster Künstlergruppe Salix, wird thematisch in den Abend einführen, den überdies die Band Just Beautiful Music (JBM) musikalisch untermalt. „Wir werden Bierzelt-Garnituren und einen Pavillon aufstellen“, sagt Petra Graute-Hannen, die zudem ein paar Häppchen und Getränke anbieten möchte.
Es ist ein idyllisches Fleckchen, das Familie Hannen und Künstler Ulrich Mader für den kleinen Mann ausgesucht haben: im Feld zwischen Büttgen und Driesch, wo sich nur wenige Schritte vom Lammertzhof entfernt zwei Feldwege kreuzen und die Kunst- und Denkmalroute verläuft, am Beginn einer jungen Apfelbaum-Allee. „Hier kommen viele Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums mit dem Rad vorbei, die Strecke zwischen Wasserwerk und unserem Hofmarkt ist bei Hundebesitzern sehr beliebt, und natürlich haben auch unsere Kunden die Möglichkeit, herzukommen“, erklärt Heinrich Hannen, warum die Wahl zwischen rund zehn möglichen Standorten schließlich auf diese Stelle fiel.
Kunstsammler sind die Eheleute nicht, wie sie betonen. Das Interesse an Kunst und der Auseinandersetzung damit ist aber auf jeden Fall da. Der „Sternengucker“gefällt Heinrich Hannen auch darum besonders gut, „weil ich als Bauer eher mit den Augen am Boden bin“, wie er sagt. Die Skulptur hingegen, die den Kopf in den Nacken legt, könne rund um den Lammertzhof viel entdecken, so zahlreiche Schmetterlings- und Vogelarten wie Schwalbenschwänze, Kiebitze und Sperber oder Bussarde.
Noch einer ist zufrieden mit der Lösung: Klaus Stevens, Kulturmanager der Stadt Kaarst und Motor des Stelenprojektes. Nachdem sich das Konzept ursprünglich auf die Neue Mitte konzentriert hatte, legte der Kaarster Künstler Wolfgang Kliege später bei der kompositorischen Anordnung der Stelen fiktive Sternbilder zugrunde, die alle Ortsteile miteinbezogen. „Mit Driesch ist nun auch der letzte weiße Fleck getilgt“, sagt Stevens.