Massenspektakel in der Innenstadt

Am Wochenende lockten gleich mehrere Events viele Menschen in die City. Bei „Watersliding“, „Farbgefühle“ und „Dîner en blanc“ kam jeder auf seine Kosten.

Foto: woi (2), salz

Neuss. Mächtig was los war am Wochenende in der Neusser Innenstadt: Gleich drei Veranstaltungen zogen zusammengerechnet tausende Besucher an — und das mitten in den Sommerferien. „Action“ gab’s vor allem beim Ski-Wasserrutschen auf Freithof und Marktplatz sowie beim Festival „Farbgefühle“ auf der Galopprennbahn. Vor allem gemütlich war’s hingegen bei der fünften Auflage des „Dîner en blanc“ im Neusser Rosengarten.

Die größte Sause des Wochenendes fand im Rennbahnpark statt. Tausende Jugendliche feierten dort am Samstagnachmittag zur Musik von acht DJs, die ihrem Publikum mit Hits aus Dance, Electronic und Pop einheizten. Am Mischpult stand auch Niels van Gogh, der vielen von der internationalen Veranstaltung „Tomorrowland“ bekannt sein dürfte. Das Besondere: Auf mehrere Kommandos rissen die Besucher Plastikbeutel mit farbigem Pulver auf und sorgten für eine kunterbunte Farbpracht. Schnell war die Stimmung auf dem Höhepunkt, manch einer sprach sogar von „Ekstase“. „Musik verbindet. Auch für uns DJs ist das Event spektakulär“, sagte Emre Yavuz (22), der als „DJ Emcirque“ am Samstag auf der Bühne stand.

Doch die Veranstaltung hatte auch Schattenseiten: Viele Besucher äußern sich kritisch bei Facebook, dass das Personal mit der Besucherzahl überfordert gewesen sei, die Getränke trotz hoher Eintrittspreise nach kurzer Zeit ausgegangenen seien und dass viele wegen langer Getränke-Wartezeiten dehydriert von Sanitätern behandelt werden mussten. Für die Organisation verantwortlich ist ein Subunternehmer, der gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war.

Zehn Meter lang war die mit Schnee bedeckte „Sprungschanze“ auf dem Markt, die Mitarbeiter der Skihalle Neuss — die für das Event mit Neuss-Marketing kooperierten — auf Freithof und Markt aufgebaut hatten. Mehrere Skifahrer und Snowboarder fuhren beim „Watersliding-Contest“ mit Vollgas dort herunter, um mit Tricks über ein Wasserbecken zu surfen, das sich am Ende der Sprung-Rampe befand. Mit dabei: Florian Preuß aus dem Kader des Deutschen Ski-Verbandes. „Man muss mit Vollgas übers Wasser. Nass geworden bin ich aber auch“, berichtete der 24-Jährige. Die Organisatoren dürften mit dem Wettbewerb ihr Ziel erreicht haben, mehr junge Leute in die City zu ziehen. Profitieren konnten sie auch von den „Farbgefühlen“.

Mit nur rund 60 Teilnehmern fiel die edle Veranstaltung im Rosengarten am Samstagabend so klein aus wie bei der Premiere, was auch daran gelegen haben dürfte, dass das Dinner in Weiß wetterbedingt in die Ferien verlegt werden musste. „Wir können es eher genießen, wenn es kleiner ist. Das ist idyllisch“, sagten Susanne Lüpertz und Thomas Werz unisono, für die der Kitsch ein wenig den Reiz der Veranstaltung ausmacht. Mitgegessen hat übrigens auch ein ebenfalls in Weiß gehüllter Scheich aus dem Irak, der zufällig im Garten unterwegs war und eingeladen wurde.