Elephants starten mit Power ins neue Jahr
Hartmut Oehmen verlangte im Training den Regionalliga-Basketballern alles ab.
Grevenbroich. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps — unter dieses griffige Motto hatten zumindest einige Basketballer des Regionalligisten NEW Elephants die Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel gestellt. So begrüßten Gerrell Martin und die Delpeche-Zwillinge Marcus und Malcolm das neue Jahr in Lüttich. „Die haben schon hardcore gefeiert“, hat der selbst nicht untätige Trainer Hartmut Oehmen inzwischen herausgefunden.
Jedoch: Bereits am Neujahrstag standen die drei Profis gemeinsam mit Marko Boksic wieder in der Halle. Am Mittwoch zogen ihre Teamkollegen nach — und zwar mit Vollgas. Oehmen: „100 Prozent Basketball, kein Gaga. Das Training sollte zeigen, wo wir hinmüssen. Sehr wenig Pausen, dafür sehr viel Werfen und noch mehr Laufen. Ergänzt durch Spielzüge bei hohem Tempo, damit die Automatismen wieder reinkommen.“
Und das, obwohl im ersten Pflichtspiel des Jahres heute in der Glückaufhalle II an der Moerser Straße in Kamp-Lintfort in der gastgebenden BG „nur“ der Tabellenelfte auf den Tabellenführer wartet (Anpfiff 20 Uhr). Oehmen ist auf der Hut: „Bei denen zu Hause ist das ’ne sehr, sehr unangenehme Mannschaft.“ Für ihn steht fest, dass es definitiv anders zur Sache gehen wird als beim am Ende relativ entspannten 93:57-Heimsieg im Hinspiel: „In der staubigen und darum extrem rutschigen Halle ist die Atmosphäre immer ganz gut aufgeladen. Da tritt Kamp-Lintfort wesentlich aggressiver auf als auswärts.“
Mit drei Siegen liegt der ohne Importspieler agierende Neuling, den die Experten vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins ausgemacht hatten, voll im Soll. Zu beachten sind vor allem der 2,06 Meter große Center Lennart Boner, mit 12,3 Punkten im Schnitt Topscorer des Aufsteigers, und Till Achtermeier (12,0 Punkte). „Wenn du den frei stehen lässt, lötet er dir die Teile rein“, sagt Oehmen.
Kamp-Lintforts Coach Tobias Liebke sieht seine Jungs als krasse Außenseiter und stapelt entsprechend tief: „Für uns gut es nur darum, uns so gut es geht zu verkaufen. Das Ergebnis wird am Ende egal sein.“
Um die Kräfteverhältnisse weiß natürlich auch Oehmen, dennoch hielt er sein Team im Training zur vollen Konzentration an. „Kamp-Lintfort kommt stark über Wille, Spirit und Einsatz. Darauf müssen wir gefasst sein“, sagt der Grevenbroicher Trainer. Er zog die Zügel derartig an, dass am Mittwoch bereits um 21.35 Uhr Feierabend war. „Normal ist 22 Uhr, aber wir mussten aufhören, denn die Jungs waren um.“ Besonders gut aufgelegt präsentierte sich der spielende Co-Trainer Simon Bennett.