Elephants erobern Hagens Festung
Der Regionalligist schafft auswärts einen 74:69-Erfolg.
Grevenbroich. Daran könnten sich die NEW’ Elephants gewöhnen: Für 21 Stunden — bis zum 82:62-Sieg der WWU Baskets Münster beim Schlusslicht Telekom Baskets Bonn II — führten die Grevenbroicher am Wochenende die Tabelle der Basketball-Regionalliga West an. Das Probesitzen auf dem Thron hatten sich die Schützlinge von Trainer Hartmut Oehmen mit dem beeindruckenden 74:69 (36:35)-Erfolg bei der BG Hagen verdient.
Die anspruchsvolle Aufgabe in die Eilper Otto-Densch-Halle, in der die Hagener zuvor zweieinhalb Jahren ohne Niederlage geblieben waren, begann die Grevenbroicher schleppend. Hartmut Oehmen machte seinem Unmut darüber schon früh in der erstem Halbzeit Luft: „Das ist das Spiel des Jahres, und Ihr lauft hier rum wie der Traber des Jahres. Ihr schwitzt ja gar nicht!“
In die Karten spielte den Gästen, dass bei Hagen aus der Distanz so gut wie nichts klappte. Von jenseits der Drei-Punkte-Linie saßen nur vier von 27 Würfen. „Das hat uns heute das Genick gebrochen“, stellte BG-Trainer Kosta Filippou fest. Die schwache Quote war freilich nicht allein das Ergebnis Hagener Unzulänglichkeiten, sondern auch die Folge konzentrierter Abwehrarbeit der Elephants in Hälfte zwei. So sah das auch Filippou: „Grevenbroich hat das gut verteidigt.“
Dabei zählte der Erfolg der Mannschaft mehr als persönliche Eitelkeiten. So nahm der für die Bewachung von Hagens Topscorer Vytautas Nedzinskas abgestellte Marko Boksic in Kauf, dass er in der Offensive lediglich auf drei Zähler kam. Dafür hielt er den Litauer bei überschaubaren zehn Punkten. Oehmen: „Als sich Marko an Nedzinskas abgearbeitet hatte, kam Bastian Becker. Der hat oben und unten gebrannt.“ An den Brettern dominierte Teamkollege Lennard Jördell, für den schließlich 20 Punkte und 13 Rebounds zu Buche standen. Topscorer war wiederum Gerrell Martin mit 22 Punkten. „Wir haben mehr als 37 Minuten geführt, darum ist der Sieg verdient“, so Oehmen.
Für die letzte Partie der Hinrunde am Samstag gegen Herford hofft der Coach nun auf eine volle Halle. „Denn hochklassigeren Sport haben die Grevenbroicher in den letzten 15 Jahren nicht gesehen. Bei uns heißt es in jedem Spiel: Visier hoch und ab geht’s!“