Eliasson zeigt Werke in Neuss
Heute wird Olafur Eliassons Ausstellung eröffnet.
Hombroich. Der Mann scheint von endloser Geduld zu sein. Ob von dort die Bitte kommt, sich für ein Foto an jenem Kunstwerk aufzustellen, ob von da ihm ein Mikro unter die Nase gehalten wird oder von dritter Seite ein Autogramm erbittet wird — Olafur Elliasson bleibt gelassen. Höflich. Cool. Lächelt, immer wieder.
Die lange Ausstellungsliste der Langen Foundation auf der Raketenstation ist wahrlich nicht arm an großen Künstlernamen, und auch wenn ein Günther Uecker oder ein Otto Piene schon da waren, ihre Kunst höchstpersönlich vorstellten — einen ähnlichen Hype wie jetzt bei der Schau des isländisch-dänischen Künstlers gab es zuletzt bei Karl Lagerfeld. Nur von der Fiebrigkeit, die damals den Modezar beim Pressetermin umgab, ist bei Olafur Eliasson nichts zu spüren.
Vielleicht, weil der 1967 in Kopenhagen geborene Künstler auch der nette Nachbar von nebenan sein könnte. Der adrett in Pullover und weißem Hemd, in dunkler Hose und Sneakers wie jeder andere durch die Räume der Langen Foundation geht und sich alles anschaut. Den „Room for all Colours“ von 1999, der aus dem Rampenraum ein einziges Farbspiel macht, oder den Ventilator von 1997, der genau in der Mitte des großen Saals hängt und von den Menschen, die unter ihm herlaufen, in Schwingungen versetzt wird. Vermutlich staunt er nur weniger. Er ist zwar auch das erste Mal in dieser Ausstellung, aber natürlich weiß er, was seine Freunde, die Sammler Christian und Karen Boros, aus ihrem Bestand dafür ausgesucht haben. Obwohl: So manches, was aus seinen frühen Jahren stammt, wirkt in diesem Raum wieder neu, wird er später mit einem Lächeln sagen.