Eltern und Schüler stellen Ogata-Träger gutes Zeugnis aus

Alle offenen Ganztagsgrundschulen in der Stadt werden nun vom Bildungsdienstleister „Inab“ betreut. Die Reaktionen sind positiv.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Ein Großprojekt ist abgeschlossen: 2015 hatte der Jugendhilfeträger „Inab“ mit Sitz in Erkrath die ersten fünf offenen Ganztagsgrundschulen (Ogatas) von der Stadt übernommen, mit dem neuen Schuljahr folgten die letzten vier in Kapellen/Hemmerden, Neukirchen, Wevelinghoven und der Südstadt. Rund 1,8 Millionen Euro zahlt die Stadt dem Träger, der mit 88 Mitarbeitern 915 Jungen und Mädchen betreut, im Jahr. Durch den Wechsel spart die Stadt laut dem Ersten Beigeordneten Michael Heesch 182 000 Euro jährlich.

Stadt und Träger waren gestern, fünf Tage nach Schuljahresbeginn, mit dem Wechsel zufrieden. „Alle Stellen konnten besetzt werden“, betonte Klaus Knappstein, Geschäftsbereichsleiter bei „Inab“, der Träger betreut auch in Erkelenz die Ogatas. Michael Heesch erklärte zufrieden, dass das Personal die bei der Ausschreibung vorgegebene Qualifikation voll erfülle — die Gruppenleiter etwa sind staatlich anerkannte Erzieher oder Kinderpfleger.

Überwiegend zufrieden sind auch Kinder und Eltern der ersten fünf von „Inab“ betreuten Standorte. Das teilte Jugendfachbereichsleiterin Birgit Schikora anhand von Ergebnissen einer Befragung der Stadt mit, die morgen auch im Schulausschuss präsentiert werden. Fast 90 Prozent der 411 Kinder, die an der Befragung teilgenommen haben, gehen gerne in die Ogata. Mehr als 80 Prozent von 212 Eltern erklären, dass der „Nachwuchs“ die Offene Ganztagsgrundschule gern besucht.

Betreuungspersonen und Ferienbetreuung werden ebenfalls überwiegend positiv beurteilt. Beim Mittagessen sind allerdings nur die Hälfte der Kinder gern. Etwa Dreiviertel der Eltern sind mit Qualität und Vielfalt des Essens zufrieden, doch es gibt Wünsche nach mehr Auswahl. Ein weiterer Elternwunsch: zusätzliche AGs etwa im Sportbereich. „Nach der Startphase wollen wir nun die Kooperation mit Sportvereinen sowie mit der Stadtbücherei ausbauen“, kündigte die pädagogische Leiterin von „inab“, Elke Schade, an. Auch einen Buchstabier-Wettbewerb und einen „Super-Kids-Day“ plant der Träger für die Zukunft. Einen solchen großen Aktionstag für alle Ogata-Kinder gibt es bereits in Erkelenz.

„Inab“ übernimmt die Ogata-Betreuung an den Schulen, die Räume aber stellt die Stadt — und dabei könnte es in Zukunft knapp werden. Die Zahl der betreuten Kinder steigt, mittlerweile sind 40 Prozent der Grundschüler dabei. Für das neue Schuljahr wurden zusätzliche Gruppen in Neukirchen, Frimmersdorf und Kapellen geschaffen, dennoch „besteht für Kapellen noch+ eine Warteliste“, sagt Schulfachbereichsleiter Thomas Staff. „Unsere räumlichen Kapazitäten sind an fast allen Standorten ausgelastet.“ Die Stadt rechnet mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage, „wir müssen dann über zusätzliche Räume nachdenken“, sagt Michael Heesch. Angesichts einer Betreuungsquote von 40 Prozent wünscht er sich, dass „das Land die Offene Ganztagsschule als festen Bestandteil von Schule, als Pflichtaufgabe begreift“ und sich hierfür finanziell stärker engagiere.