Enger Zeitplan für Möbelhaus

Gutachter prüft Auswirkungen auf den Einzelhandel in der Innenstadt.

Neuss. Wenn der Stadtrat am Freitag den Aufstellungsbeschluss am Willy-Brandt-Ring fasst — und daran besteht angesichts der klaren CDU/FDP-Mehrheit kein Zweifel — kommt das Bauleitplanverfahren für das große Möbelhaus endgültig in Gang. Investor und Betreiber Kurt Krieger hat bereits seine Zielsetzung vorgegeben: Weihnachten 2014 möchte er eröffnen.

Das ist optimistisch. Zunächst einmal wird die so genannte frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung mit einer Bürgerinformation starten: Schon am 17. Juli will die Stadt zu einer Veranstaltung in den Ratssaal laden. Dann werden die Pläne vorgestellt, die allerdings noch vorläufig sind: Daran abzulesen ist vor allem die Dimension des Bauvorhabens mit seinem 350 Meter langen Möbelhaus, den Außenanlagen, Parkflächen und Verkehrswegen. Am 23. Juli tagt der Gestaltungsbeirat der Stadt, dessen Anmerkungen zu den Entwürfen in die endgültigen Pläne einbezogen werden sollen. Anregungen und Bedenken der Bürger und der öffentlichen Träger werden während der Sommerferien bearbeitet.

Dann sollen auch schon die Gutachten vorliegen, die sich mit dem Verkehrskonzept und, besonders heikel, mit den Auswirkungen auf den Innenstadthandel beschäftigen. Nach dem knapp gefassten Zeitplan könnte nach den Ferien die Offenlegung beschlossen und zu Beginn des kommenden Jahres der Satzungsbeschluss gefasst werden.

Besonders sensibel ist das Thema des Randsortiments und der Auswirkungen auf den Einzelhandel in der Innenstadt. Nach alter, noch bestehender Rechtsgrundlage können 10 Prozent der Verkaufsfläche davon eingenommen werden. Mit dem neuen, noch nicht rechtskräftigen Landesentwicklungsplan wäre die Fläche für dieses „innenstadtrelevante Sortiment“ allerdings auf höchstens 2500 Quadratmeter beschränkt.

Der Bezirksregierung Düsseldorf hält sich mit einer Beurteilung des Großprojekts zurück. Das Vorhaben in Neuss sei ihr bisher lediglich aus der Presse bekannt, sagte ein Sprecher am Dienstag. Da man keine Erkenntnisse über genaue Art und Umfang des Projekts habe, sei es nicht möglich, die Auswirkungen des neuen Landesentwicklungsplans auf das Projekt einzuschätzen.

Bürgermeister Herbert Napp zeigt sich optimistisch. Es gehe im Grunde „nur“ darum, städtisches Planungsrecht weiterzuentwickeln und aus einem Teil des Kerngebiets — das derzeit Einzelhandel ausschließt — ein Sondergebiet zu machen. „Das wird jetzt eine Gemeinschaftsleistung des Unternehmens Krieger, des Rates und der Verwaltung. Dann können wir auch den ehrgeizigen Zeitplan einhalten.“