Eröffnungstermin des Schlossbads in Gefahr
Durch Unstimmigkeiten mit der Firma, die die Fassade des Bads baut, könnte sich die Einweihung ins Frühjahr verschieben.
Grevenbroich. Die Fassade des neuen Schlossbades soll ein Hingucker werden. Obwohl der Eröffnungstermin allmählich näher rückt, kommen die Arbeiten an der Außenhaut jedoch nicht voran. Sie sind gestoppt worden. Wann es weitergeht, ist unklar.
Im Juli wurde mit der Gestaltung begonnen, laut Bauherrn GWG Kommunal sollten sie Ende Februar abgeschlossen werden. „Es kam jedoch immer wieder zu Verzögerungen und zu Unstimmigkeiten mit dem ausführenden Unternehmen“, sagt Unternehmenssprecherin Ursula Wolf-Reisdorf. Die Fugenabstände der Platten hätten nicht gestimmt, Nieten seien nicht exakt angeordnet gewesen und Elemente seien beschädigt worden. Der Vertrag zwischen GWG Kommunal und der ausführenden Firma sei mittlerweile gekündigt. „Jetzt liegt die Sache bei den Anwälten, und der Fassadenbau ruht“, so die Sprecherin. Ob der Eröffnungstermin im Februar gehalten werden kann, ist noch unklar. „Es wird eher März“, heißt es bei GWG.
Am Donnerstag befasst sich auch der Rat mit dem neuen Bad — dabei wird es allerdings um die Finanzierung gehen. Die Politiker sollen einer von Bürgermeister Klaus Krützen und CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser unterzeichneten Dringlichkeitsentscheidung für eine Erhöhung der Kapitalrücklage um 1,7 Millionen Euro bei GWG Kommunal zustimmen. Zum Hintergrund: Ein Jahr lang ruhten die Bauarbeiten fürs Bad, weil Archäologen auf der Baustelle mit Ausgrabungen beschäftigt waren. Eine Folge: Der Kostenrahmen von 10,7 Millionen Euro war nicht mehr zu halten.
„Aufgrund der Verzögerungen beläuft sich das Investitionsvolumen nach Mitteilung der GWG Kommunal auf 14,2 Millionen Euro inklusive der Baureserven“, teilt die Stadt mit. Einem Betrag von 1,7 Millionen stehe noch keine Deckung gegenüber. GWG Kommunal habe angefragt, ob dieser Betrag durch eine Gesellschaftereinlage erbracht werden könne. GWG Kommunal ist Tochter der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG, die wiederum hundertprozentige Tochter der Stadt.
Zur Deckung der Einlage sollen 950 000 Euro aus anderen Haushaltspositionen herangezogen werden, darunter allein 470 000 Euro, die für Leistungen für Asylbewerber eingeplant waren, 2017 aber nicht benötigt wurden. „Durch die Kapitaleinlage wird keinem anderem Projekt Geld weggenommen“, betont Wolfgang Kaiser.