Neujahrsempfang der CDU Neuss Landrat: „Mit mir muss man immer rechnen“

Neuss · FDP hadert mit möglichen CDU-Bewerbern für die Nachfolge von Landrat Petrauschke. Der schließt Kandidatur 2025 nicht aus.

Hans-Jürgen Petrauschke (r.) und Bijan Djir-Sarai.

Foto: Andreas Buchbauer

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) hat Interesse und Bereitschaft signalisiert, bei der Kommunalwahl 2025 noch einmal anzutreten. „Ich bin nicht amtsmüde“, sagte er am Sonntag beim virtuellen Neujahrsempfang der FDP, nur die Wahlkämpfe würden ihm immer weniger Spaß machen, gab er zu. Für die FDP wäre eine erneute Kandidatur Petrauschkes ein positives Signal, andere CDU-Bewerber dürften mit deutlich weniger Unterstützung rechnen können.

Das gilt zum Beispiel für den Bundestagsabgeordneten und neuen CDU-Kreisvorsitzenden Ansgar Heveling. Der Name des Korschenbroichers war bereits mehrfach im Zusammenhang mit einer möglichen Petrauschke-Nachfolge genannt worden, doch die Strategie hinter einer solchen Bewerbung kann Thomas Schommers nicht nachvollziehen. Eine Theorie des FDP-Parteivorsitzenden in Neuss ist, Heveling „hat Sorge, den Wahlkreis an unseren Parteifreund Otto Fricke zu verlieren“. Denn der CDU-Abgeordnete hatte zwar sein Direktmandat im Wahlkreis Krefeld I-Neuss II verteidigt, war aber in der Wählergunst von 42,5 auf 33,4 Prozent der Stimmen abgestürzt. Oder, bot Schommers eine andere These an, als Oppositionspolitiker tun sich für Heveling in der Hauptstadt keine Karrieremöglichkeiten mehr auf. So oder so: Im Landratsamt will ihn die FDP nicht: „Für Berlin-Rückkehrer ist im Rhein-Kreis kein Platz“, sagte Schommers. In diesem Fall müsste sich die FDP überlegen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen.

Die Fraktionen von CDU und FDP prägen seit 2009 in einer, wie es Petrauschke nennt, „beispielhaften Koalition“ die Arbeit des Kreistages. Dafür stehe auch der Name des FDP-Kreisvorsitzenden Bijan Djir-Sarai MdB, der lange die liberale Kreistagsfraktion führte und, so Petrauschke, dazu beitrug, „dass CDU und FDP den Kreis nach vorne gebracht haben“.

Zu einer erneuten Kandidatur hatte sich Petrauschke bislang immer zurückhaltend geäußert, und auch am Sonntag machte er keine Zusage. Er werde das mit seiner Frau und der Partei besprechen, sagte der Landrat, schob aber dann nach: „Mit mir muss man immer rechnen.“