Feuerwehrleute erhalten Ehrengabe

Der Stadtjugendwart der Jugendfeuerwehr, Marco Cardinale, und seine Stellvertreterin Anne Kathrin Esser wurden für ihr Engagement geehrt.

Foto: Andreas Woitschützke

Kaarst. Dem Ehrenamt sei Dank — dieses Bonmot am Rednerpult von Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus war der Grund, warum sich zahlreiche Bürger zu einer kleinen Feierstunde im Atrium des Rathauses versammelt hatten. Im Mittelpunkt: die beiden Kaarster Feuerwehrleute Anne Kathrin Esser und Marco Cardinale. Sie wurden mit der Ehrengabe der Stadt für das Jahr 2017 ausgezeichnet — aus Termingründen konnte das Ganze erst jetzt stattfinden.

Ulrike Nienhaus, Bürgermeisterin, über die Geehrten

„Sie sind Feuer und Flamme für das, was Sie tun, ohne einen Brand zu stiften“, umriss Ulrike Nienhaus in ihrer Begrüßung mit einem kleinen Wortspiel den ehrenamtlichen Einsatz der Ausgezeichneten. Denn Cardinale (38) ist Stadtjugendwart der Jugendfeuerwehr, Esser (28) seine Stellvertreterin. „In diesen Funktionen leben Sie Verantwortungsbereitschaft und Kameradschaft vor — alles getragen von einer Leidenschaft für Ihr Engagement“, hob die Bürgermeisterin hervor. Das mache man nicht einfach so — es sei eine das Leben begleitende Aufgabe geworden. „Sie vermitteln auf diese Weise früh Werte an die Jugendlichen und gehen selbst mit gutem Beispiel voran“, sagte Nienhaus.

Die lange Warteliste, die es inzwischen für die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr ab dem zwölften Lebensjahr gibt, legt ein Zeugnis von der großen Beliebtheit und guten Arbeit der Jugendwarte ab. Dazu passte auch die stattliche Abordnung der Abteilung, die zur Überreichung der Ehrengabe im Atrium quasi Spalier gestanden hat. Nienhaus dankte Esser und Cardinale herzlich im Namen der Stadt und überreichte Urkunden, Blumen und ein zuvor von beiden Geehrten persönlich ausgewähltes Bild. „Sie nehmen die Auszeichnung stellvertretend für die gesamte Jugendfeuerwehr entgegen“, sagte Nienhaus — und wünschte allen „gut Schlauch“ für die Zukunft. Marco Cardinale und Anne Kathrin Esser zeigten sich gerührt über die Ehrung.

Cardinale ist seit dem 14. Lebensjahr Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Hauptberuflich als Bauleiter tätig, ist für ihn Teamarbeit ganz wichtig. Und er weiß genau, was den Nachwuchs besonders anzieht. „Das große rote Feuerwehrauto“, erzählte er schmunzelnd. Anne Kathrin Esser, deren Ehemann und ihr Vater ebenfalls bei der Feuerwehr sind, ist die erste Frau in Leitungsfunktion: Sie ist seit Januar die erste Brandmeisterin in Kaarst und somit auch ein Vorbild für Mädchen und Frauen. „Ich bin die erste Frau, die durchgehalten hat“, erinnerte sie sich an die Anfänge im Alter von zwölf Jahren.

Auch ihre Patentante Erika Hibben war mit ihrem Ehemann Manfred zur Ehrung erschienen. „Wir haben Anne Kathrin von Geburt an begleitet und pflegen einen sehr engen Kontakt“, sagte sie und freute sich voller Stolz mit ihrer Patentochter. Feuerwehrseelsorger Gregor Ottersbach lobte die pädagogische Leistung, die hinter dem Engagement stecke, denn es blieben alle mit Begeisterung bei der Stange und pflegten darüber hinaus gute Kontakte. „Alles unter dem Leitspruch ‚Gott zur Ehr — dem nächsten zur Wehr‘“, erklärte der katholische Geistliche.