Fresko erhält seine Farbenpracht zurück
Die Restaurierung des berühmten Wandgemäldes in der Basilika Knechtsteden beginnt.
Knechtsteden. Spinnweben und Dreck haben sich auf dem Wandgemälde in der Westapsis der Klosterbasilika Knechtsteden angesammelt, jetzt werden sie vorsichtig entfernt. Restaurator Dietmar Krauthäuser und seine Kollegin Geraldine Geyer haben zunächst das Fresko mit dem segnenden Christus, den Evangelisten und Aposteln genau unter die Lupe genommen: „Wir füllen auch entstandene Risse auf und befestigen gelöste Farbschichten wieder auf dem Untergrund“, erläutert Krauthäuser vom Restauratoren-Unternehmen Kartäuserhof.
Diese Arbeit soll das beeindruckende Fresko, dessen Farbe vor achteinhalb Jahrhunderten direkt auf den Putz aufgetragen wurde, konservieren helfen. Dazu dient auch die Kartierung des jetzigen Zustands, um Veränderungen am Gemälde festzuhalten und für künftige Sanierungen zum Vergleich heranziehen zu können. „Wir sind sehr froh, dass wir bei der Restaurierung vor allem vom Erzbistum Köln und auch dem Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden unterstützt werden“, erklärt Christian Hinsen, der bei den Spiritanern für die Verwaltung der Klostergebäude in Knechtsteden zuständig ist. Auch Fördermittel werden abgerufen. Wie teuer die Sanierung genau wird, steht noch nicht fest, da jetzt erst festgelegt wird, welche Arbeiten in dieser Woche und welche vielleicht erst später erledigt werden sollen. „Alle vier Jahre soll ab jetzt das Fresko überprüft und gewartet werden“, erklärt Hinsen.
Anfang Januar hatte Stephan Großsteinbeck vom Förderverein erklärt: „Wir werden den nötigen Eigenanteil des Klosters an den rund 6000 Euro teuren Sanierungsmaßnahmen übernehmen.“ Bereits bei einer Wartung und Trockenreinigung des Freskos 2014 hatten die Fachleute darauf hingewiesen, dass das Fresko eine gründliche Restaurierung nötig hat. „Sie schätzen den Aufwand auf rund 70 Stunden“, erklärte Großsteinbeck. Die Fresko-Restaurierung ist eines der größeren Fördervereins-Projekte für 2018.
Das Fresko ist um 1160 entstanden, also in der Bauzeit der Basilika, die von 1138 bis 1180 dauert. Das Gemälde wurde in den feuchten Putz gemalt: Kontur, Binnenzeichnung und Lokalfarben; Abtönungen, Lichter und Schatten wurden später hinzugefügt. Im Zentrum des Freskos befindet sich Christus der Weltherrscher, auf dem Sphärenbogen sitzend und über dem Erdkreis thronend. Mit der linken Hand hält er ein Buch, die rechte Hand zeigt den Segensgestus. Erst bei Renovierungsarbeiten nach dem Kirchenbrand von 1869 wurde das übermalte Fresko wiederentdeckt und von 1882 bis 1887 wieder freigelegt.