Für geplante Kita gibt es keinen Investor
Kaarster Politiker müssen nun entscheiden, ob die Stadt stattdessen selbst Bauherrin wird.
Kaarst. Eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses zum Thema Investorenmodell beim Neubau einer Kindertageseinrichtung an der Erftstraße ist abgesagt worden. Nach Ablauf der Frist lagen bei der Kaarster Stadtverwaltung keine Angebote von Investoren vor, die gleich einen Träger mitgebracht hätten.
Sozialdezernent Sebastian Semmler wird die Mitglieder des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses bei ihrer nächsten Sitzung morgen über den Stand der Dinge informieren. Die Politiker müssen dann entscheiden, ob sie am Investorenmodell festhalten wollen oder ob die Stadt beim derzeit günstigen Zinsniveau selbst als Bauherrin auftritt und einen Kredit aufnehmen soll. Dazu wird die Verwaltung den Ratsmitgliedern eine Wirtschaftlichkeitsrechnung vorlegen. Von dieser Frage unberührt muss sich die Stadt auf jeden Fall auf die Suche nach einem freien Träger machen.
„Wir brauchen diese Kita. Und wir wollen auf jeden Fall an diesem Standort festhalten“, versichert Semmler, der dem Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am 7. Juni Alternativvorschläge für die Verlagerung von BMX-Anlage und Spielplatz unterbreiten möchte, die bei einem Kita-Neubau notwendig wird.
Dass bislang im Rathaus keine Anträge von Investoren eingegangen sind, führt er „maßgeblich“ darauf zurück, „dass es den Investoren schwergefallen ist, Träger zu den in Kaarst üblichen Konditionen zu finden“. Denn Investoren, davon ist der Erste Beigeordnete überzeugt, ließen sich relativ problemlos finden.
Bei der Finanzierung einer neuen Einrichtung werden die Kosten normalerweise vom Land NRW, der Kommune und dem Träger übernommen. Die Stadt Kaarst erwartet, dass der Träger seinen Anteil auch tatsächlich übernimmt. Andernorts ist es üblich, dass die Kommune auch den Trägeranteil aufbringt.
An der Erftstraße soll 2017 eine Kindertagesstätte an den Start gehen mit vier Gruppen und etwa 85 Kindern. Dass die Stadt letztlich die Trägerschaft übernimmt, will Semmler nicht völlig ausschließen. susa