Fusion zu einer der größten Genossenschaftsbanken
Die Raiffeisenbank Grevenbroich und die Volksbank Erft wollen gemeinsam arbeiten. Die Verhandlungen laufen bereits.
Grevenbroich. Die Raiffeisenbank Grevenbroich und die Volksbank Erft mit Sitz in Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) verhandeln über eine Fusion. Mit einer Bilanzsumme von rund 1,5 Milliarden Euro, einem betreuten Kundenvolumen von etwa 2,5 Milliarden Euro sowie 300 Mitarbeitern würde das verschmolzene Institut zu einer der größten Genossenschaftsbanken in der Region. Sie betreut dann in 34 Filialen rund 73 000 Kunden, davon sind nahezu 24 000 Mitglieder der Bank.
Die regionalen Genossenschaftsbanken stehen dynamischen Veränderungen im Finanzsektor gegenüber. „Trotz großer wirtschaftlicher Erfolge können wir vor den aktuellen Herausforderungen die Augen nicht verschließen“, sagt Volker Leisten, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erft. „Das Umfeld der Banken wird, nicht zuletzt durch die steigende Regulierung und das Niedrigzinsumfeld, immer schwieriger“, ergänzt Christian Jansen, Vorstand der Raiffeisenbank Grevenbroich. Vor diesem Hintergrund hätten sich die Institute angenähert und Sondierungsgespräche geführt. Ziel des Zusammenschlusses über die Kreisgrenzen hinweg ist es, die gute wirtschaftliche Situation auch für die Zukunft zu sichern und den Mitgliedern und Kunden langfristig als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen, sagt Christian Jansen. Das Gebiet beider Institute grenze unmittelbar aneinander, beide Banken hätten die gleiche Philosophie und darüber hinaus ein nahezu identisches Geschäftskonzept. Man passe zueinander. Wie Jansen betont, wird eine Fusion von den Aufsichtsratsgremien beider Banken befürwortet.
Nachdem die jeweiligen Vertreterversammlungen, voraussichtlich Anfang Juni, zugestimmt haben, soll der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2017 erfolgen. Die technische Fusion ist für nächsten September geplant. Neben Leisten und Jansen sollen dem künftigen Vorstand die bisherigen Mitglieder Jörg Holz (Raiffeisenbank Grevenbroich) und Patrick Grosche (Volksbank Erft) angehören. Der Name der vereinigten Bank steht noch nicht fest, ihr Hauptsitz wird in Elsdorf sein. „Dennoch wird Grevenbroich weiter ein bedeutender Standort bleiben“, sagt Christian Jansen.
Neben der Präsenz mindestens eines Vorstandsmitgliedes soll dort auch ein Teil der Verwaltung angesiedelt bleiben. Das Filialnetz soll erhalten bleiben. „Ein Ausdünnen steht nicht auf der Agenda der Fusion“, berichtet Jörg Holz. Die Raiffeisenbank hat derzeit zwölf Geschäftsstellen in Grevenbroich und Korschenbroich sowie in Jüchen.
Wie Christian Jansen betont, sind gleichwohl keine fusionsbedingten Kündigungen geplant.