Gastronomie könnte Marktplatz beleben
Ein Architekt prüft, ob im Alten Rathaus ein Restaurant funktionieren könnte. Auch mit den Anrainern des Platzes gibt es Gespräche.
Grevenbroich. Die Stadtverwaltung lässt zurzeit das Alte Rathaus untersuchen. Ziel der Aktion ist es, herauszufinden, ob sich Teile des historischen Gebäudes für eine Gastronomie eignen. „Erste Baubesichtigungen hat es bereits gegeben“, sagt Ralf Müller, Leiter des Bürgermeister-Büros. Über die Machbarkeit eines solchen Vorhabens kann er aber noch keine Aussage treffen. Gleiches gilt für die Kosten.
Ralf Müller, Leiter des Bürgermeisterbüros
Schon kurz nach seinem Amtsantritt hat Bürgermeister Klaus Krützen die Initiative ergriffen: Mit einem Gastro-Angebot im alten Verwaltungsgebäude will er den tristen Markt aufwerten. „Von der Gestaltung her ist der Platz sicherlich nicht der Schlechteste — aber er könnte weitaus besser frequentiert sein“, sagt Müller. Die Idee: Ein Restaurant im Rathaus soll den Markt mit einer Außengastronomie beleben. Ein Architekt nimmt das Gebäude derzeit unter die Lupe — und er muss viele Fragen klären: Wo ist Platz für eine Küche, wo sollen die Gäste sitzen, wo werden die Toiletten untergebracht und wie kann ein barrierefreier Zugang ermöglicht werden? „Letztlich wird es auch um die Frage gehen, wo die wegfallenden Verwaltungsräume an anderer Stelle neu geschaffen werden können“, sagt Ralf Müller.
Sollte sich am Ende herausstellen, dass sich das Rathaus für eine Gastronomie eignet, sollen die Kosten ermittelt werden. „Das alles ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden“, so Müller. Einen Zeithorizont könne er noch nicht nennen — doch: „Wir wollen alle offenen Fragen schnellstmöglich klären. Das ist die Vorgabe des Bürgermeisters.“
Parallel zum Rathaus-Check führen Wolfgang Haensch und Carina Rupp vom City-Management zurzeit Gespräche mit den Markt-Anrainern, um mit ihnen über zusätzliche Angebote zu diskutieren. „Zudem werden wir die Stadtentwicklungs-Gesellschaft als Eigentümerin der Verwaltungsgebäude darauf hinweisen, dass sie bei einem Mieterwechsel in den Rathaus-Arkaden verstärkt auf Frequenzbringer achten muss“, so Müller.
Dass der Platz von den Grevenbroichern angenommen wird, haben die ersten Feierabend-Märkte gezeigt. Nicht nur aus diesem Grund sieht CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser den Markt ganz oben auf der „Dringend anzupacken“-Liste. „Wenn man mir den Auftrag geben würde: ,Mach was draus!’, dann hätte ich schon Visionen im Kopf“, sagt der Bauingenieur und Planer. „Der Platz würde zum Beispiel ein Glasdach bekommen. Auf jeden Fall würde er nicht so bleiben, wie er jetzt ist.“
Grevenbroich könne zwar nicht mit großen Einkaufszentren konkurrieren, aber mit einer schönen City punkten, sagt Kaiser. Dazu gehöre für ihn auch die Gastronomie. „Wir müssen die Menschen zum Verweilen kriegen — der wiederbelebte Markt in Neuss mit seinen vielen Cafés und Kneipen, die sich dort nach und nach angesiedelt haben, ist für mich das beste Beispiel.“ So etwas stelle er sich auch für Grevenbroich vor. Möglicherweise, schlägt der CDU-Fraktionschef vor, könnten sich die Gastronomen da auch zusammentun. Und für die Wochenmarktstände finde sich im Zweifel auch ein anderer Platz.