Grüne fordern eine praktikable Lösung für Wassergraben in Neurath
Erst kürzlich musste dort ein Reh erschossen werden, das gestürzt war.
Grevenbroich. Die Grünen fordern eine praktikable Lösung für den Wassergraben am Fuß der Frimmersdorfer Höhe. Ratsherr Dieter Dorok hat die Stadt und den Erftverband aufgefordert, gemeinsam nach einer Alternative zu dem umstrittenen Zaun entlang des Gewässers zu suchen. „Es darf nicht sein, dass dort immer wieder Rehe in den Graben fallen und jämmerlich verenden“, sagt der Kapellener.
Zuletzt war am Sonntag in Neurath eine trächtige Ricke von Polizisten aus dem Wasser gezogen worden, das schwer verletzte Tier musste von einem Jäger erschossen werden. „Der von der Stadt errichtete Zaun ist das Problem“, sagt Dorok: „Die von der Halde kommenden Tiere prallen gegen ihn und fallen im unglücklichsten Fall ins Wasser.“ Eine Alternative zum Zaun sieht Dieter Dorok in einer Rohrleitung, „die allerdings hohe Kosten verursachen würde“, meint er. Er könne sich auch mit dem Vorschlag des ABG-Ratsherrn Willibert Müller anfreunden, der sich für eine Umwandlung des Kanals in ein natürlicher Gewässer stark macht. „Egal wie, die zuständigen Stellen müssen sich Gedanken machen“, so Dorok.
Der Erftverband sei zu Gesprächen bereit, sagt Diplom-Ingenieur Dieter Stein, doch eine Patentlösung für das Problem habe er zurzeit nicht parat. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Gewässerprofil leistungsfähig bleibt“, so Stein. Das könne nicht gewährleistet werden, wenn — wie von Willibert Müller vorgeschlagen — die Betonröhre aufgebrochen wird, damit sich das Wasser einen natürlichen Weg suchen kann. Den 1,7 Kilometer langen Zaun selbst bewerte auch der Erftverband als „unglücklich“ — doch: „Die Stadt, die für die Verkehrssicherung verantwortlich ist, hat ihn nicht ohne Grund dort errichtet.“
Das Gelände am Fuß der Halde wird vom Erftverband einmal jährlich gemäht, dabei soll es bleiben. Dass die Rehe wegen des zu hohen Grases ins Wasser fallen, glaubt Dieter Stein jedoch nicht: „Der Knackpunkt ist der steile Hang. Die Tiere kommen mit Wucht herunter und prallen gegen den Zaun.“ wilp