Einsatz: Schacht vor Deich abgedichtet
Im Deichvorland war ein Schieber defekt, der den Wasserfluss kontrollieren soll.
Dormagen. Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage haben den Rhein ansteigen lassen. Obwohl der Fluss gestern die erste Hochwasser-Marke von 6,20 Meter am Kölner Pegel erreicht hat, bleibt Deichgräf Reinhard Hauschild gelassen. „Es gibt zurzeit nichts, was uns nach derzeitigem Kenntnisstand Sorge machen müsste“, sagte er gestern Vormittag. Natürlich beobachte das Deichamt die weitere Entwicklung des Wetters und der Pegelstände. „Der Deich steht solide“, sagte Hauschild. Für den Fährverkehr von Zons nach Urdenbach wird das Steigen des Wassers langsam kritisch: Auf Zonser Seite fuhren die Autos und Räder gestern bereits durch eine Wasserpfütze an Bord der Fähre. „Noch fahren wir“, hieß es dort.
Allerdings hat es am Dienstagabend im Deichvorland einen Hochwasserschutz-Einsatz gegeben: Ein Schieber, der den Wasserfluss kontrollieren sollte, war defekt und schloss nur noch zu drei Vierteln. Zwischen der Deponie Rheinfeld und Zons ist im Boden auf den Wiesen vor dem Deich ein Rohr verlegt, das bis in den Rhein führt und in dem das Qualmwasser, das hochgedrückt wird, zügig abgeleitet werden soll, wie Hauschild erklärt: „Wenn der Rhein steigt, fließt es in andere Richtung auf die Wiese — das mussten wir stoppen, da durch den defekten Schieber schon Wasser durchkam.“
Der stellvertretende Deichgräf Franz Josef Bauers und der Technische Heimrat Werner Rieck des Deichverbandes Dormagen-Zons hatten gemeinsam mit der Dormagener Feuerwehr eine kurzfristig umzusetzende Lösung erarbeitet, die am Dienstagabend zum Tragen kam: Mit Sandsäcken wurde eine Folie beschwert, die am Boden eines Schachtes das Wasser zurückhalten soll. „Dazu stiegen zwei Feuerwehrkräfte in den Schacht, für diese Hilfe sind wir sehr dankbar“, berichtet Hauschild. Diese provisorische Abdichtung wird nach Rückgang des Rhein-Hochwassers wieder entfernt, um den Schieber von einer Fachfirma ersetzen zu lassen.