Rheinland AG übernimmt die Callas-Gruppe
Neuss. Fünf Wochen vor der Hauptversammlung überrascht die Rheinland AG mit der Meldung, eine Akquisition sei gelungen: Der Neusser Versicherer hat mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2016 die niederländische Callas-Gruppe in Amstelveen mit 1000 angebundenen Vermittlern übernommen.
Der Dienstleister, der Produkte wie Risikolebensversicherungen und Absicherungen für Immobilienfinanzierungen vermittelt und verwaltet, erzielte mit 32 Mitarbeitern nach eigenen Angaben im Vorjahr einen Umsatz von vier Millionen Euro.
„Mit dem Erwerb erhalten wir mehr Handlungsspielraum“, sagt Rheinland-Vorstand Christoph Buchbender, „um langfristig erfolgreich in den Niederlanden agieren zu können.“ Das Nachbarland gehört neben Deutschland und Italien zu den „Kernmärkten“, die die Rheinland AG für ihr Geschäft definiert hat. Mit dem Callas-Erwerb hat die Rheinland einen langjährigen Partner übernommen, der zuletzt jährlich rund 30 000 Policen für den Neusser Versicherer schrieb. Für Buchbender ist der Kauf ein „konsequenter Schritt“, um den bereits bestehen Marktzugang noch einmal zu verbessern. So sieht es auch Andreas Schwarz, der zum Callas-Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde: Es gehe darum, die Geschäfte in den Niederlanden „zu unterfüttern und zu stabilisieren“. Die Rheinland-Gruppe und deren Produkte besäßen im Nachbarland einen „guten Ruf“ und stünden „für Qualität“. Bereits im laufenden Geschäftsjahr will Schwarz den Umsatz auf fünf Millionen Euro steigern.
Neben Callas hat die Rheinland in TAF Versicherungen aus Eindhoven einen zweiten niederländischen Assekuradeur zum Partner, mit dem ein Geschäftsvolumen in nahezu gleichem Volumen bewegt wird. Diese erfolgreiche Partnerschaft soll wie bisher fortgeführt werden.
Zum Kaufpreis für die Callas-Gruppe schweigt der Rheinland-Vorstand. Branchenkenner gehen davon aus, dass für die Akquise das Zweifache eines Jahresumsatzes gezahlt werden musste.