Gratis-WLAN wird ausgebaut

Das Freifunk-Netz kommt. Die Nutzung ist kostenlos und unkompliziert. Ein Kennwort wird nicht benötigt.

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Grevenbroich. Das freie WLAN in der Grevenbroicher Innenstadt wird ausgebaut. Das erklärte Stadtmarketing-Chef Robert Jordan gestern. Nachdem erst kürzlich ein Hotspot mit einer Reichweite von bis zu 300 Meter am Markt angebracht wurde, wird nun an einer weiteren Versorgung gearbeitet. Dazu soll unter Beteiligung von Händlern und Anwohnern ein flächendeckendes Freifunk-Netz aufgebaut werden. Der erste Schritt ist gemacht: Im Schokolädchen (Breite Straße) wurde jetzt der erste Freifunk-Router installiert.

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Ein Freifunk-Netz funktioniert, indem sich möglichst viele Freiwillige beteiligen und Router für den Datentransfer zur Verfügung stellen. Über Knotenpunkte wird gemeinsam ein Netz aufgebaut, in das sich Nutzer, die sich in dem Gebiet aufhalten, kostenfrei und ohne Kennwort einwählen können. „Als Provider fungiert dabei der Verein ,Freifunk Rheinland’“, erklärt Jordan. „Für Händler und Anwohner, die Bandbreite zur Verfügung stellen, gibt es keine laufenden Kosten und keine vertragliche Verpflichtung.“

Demnach fallen lediglich die Kosten für den Router — etwa 30 Euro — sowie die Installation an. „Je nach örtlicher Begebenheit liegen die Kosten dafür dafür zwischen 30 und 50 Euro“, sagt Jordan. Für die Einrichtung der ersten zehn Stationen wurde mit dem Ingenieurbüro Stefan Janssen aus Korschenbroich ein Sponsor gefunden. Rechtliche Bedenken, vor allem mit Blick auf Haftungsfragen im Falle eines Missbrauchs des Netzes, wischt Jordan beiseite: „Die Betreiber- und Störerhaftung liegt beim Verein ,Freifunk Rheinland’, auf den die Router programmiert werden.“ Störerhaftung bedeutet, dass der WLAN-Anbieter im Falle eines Missbrauchs — etwa, wenn Musik oder Filme illegal heruntergeladen werden — haftbar gemacht werden kann.

Die Vorzüge eines Freifunk-Netzes hatte Andree Haack, Geschäftsführer für den Bereich Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK Mittlerer Niederrhein, kürzlich bei der Mitgliederversammlung des Werberings Grevenbroich betont. Einer der ersten Händler, die sich nun beteiligen, ist Heiner Schnorrenberg vom gleichnamigen Lederwarengeschäft (Kölner Straße). „Mit dem kostenfreien WLAN möchte ich ein Zeichen für eine lebendige und moderne Innenstadt setzen“, sagt er. „Vielleicht sorgt das Freifunk-Netz auch für eine höhere Verweildauer in der Innenstadt.“ Laut Jordan haben auch die Parfümerie Aurel (Kölner Straße) sowie Optik Rolfes und die CDU-Geschäftsstelle (beide Breite Straße) ihre Beteiligung am Freifunk-Netz zugesagt. „Bis Mitte Juni sollen dort die Router aktiv sein“, sagt Jordan.