250 streikende Erzieher aus dem Kreis demonstrieren in Kaarst

Bürgermeister Moormann kam kurz zum Gespräch.

Foto: Tinter

Kaarst. Rund 250 streikende Erzieherinnen und Erzieher sind gestern protestierend durch die Kaarster Innenstadt gezogen, um für mehr berufliche Anerkennung und eine bessere Bezahlung zu demonstrieren. Aus Grevenbroich, Meerbusch und Neuss waren die Kollegen angereist, um die etwa 55 Kaarster Erzieher bei ihrem Protestmarsch zu unterstützen. Sie zogen vom Kirmesplatz zum Rathaus, wo Martina Favero, Organisatorin des Kaarster Protestzugs und Erzieherin an der Kita Alte Heerstraße, Bürgermeister Franz-Josef Moormann eine Petition überreichte.

Moormann, der gemeinsam mit Sozialdezernent Sebastian Semmler für zehn Minuten den Streikenden gegenüber trat, gestand, dass es ihm nicht leichtfalle, etwas zu dem Streik zu sagen. „Klar ist, dass Sie eine wichtige und sehr gute Arbeit leisten“, sagte er. „Aber es ist schwierig, diese Arbeit im Tarifgefüge richtig zu bewerten.“ Daher sei er auch nicht der richtige Ansprechpartner dafür. „Ich möchte mich nicht positionieren. Dafür gibt es Bevollmächtigte.“

Der Streik bringe mittlerweile auch die Kaarster Stadtverwaltung an ihre Grenzen, so Moormann. „Wir rackern uns ab, um die Herausforderung bewältigen zu können, dass die Eltern ihre Kleinsten trotzdem unterbringen können.“ Daher sei sein Wunsch, dass es möglichst bald zu einer vernünftigen Annäherung zwischen den Erziehern und den Arbeitgebern komme.

Diesem Wunsch konnte sich auch Erzieherin Favero anschließen. Jedoch nicht ohne darauf aufmerksam zu machen, wie schwer es sei, neue Kollegen zu gewinnen. „Dieser Beruf muss attraktiver werden und das geht nur mit entsprechender Entlohnung“, forderte sie unter lautstarker Unterstützung ihrer Kollegen. Favero betonte zudem, dass die Anforderungen an die Erzieher in den vergangenen Jahren massiv gestiegen seien. „Wo bleibt die Zeit für die Kinder?“ hieß es auf einem der zahlreichen Plakate.