Grevenbroich braucht dringend mehr Fachkräfte für Kitas
Es gibt einen Engpass bei städtischen Kitas, etwa 14 Kräfte fehlen.
Grevenbroich. Seit Dienstag vergangener Woche ist die Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ in Frimmersdorf geschlossen, sechs von acht Mitarbeiterinnen waren Anfang der Woche krank. Die Krankheitswelle verschärft ein Problem, mit dem die Stadt schon vorher zu kämpfen hatte: In den städtischen Kitas herrscht Personal-Engpass. Mit einer Werbekampagne will die Verwaltung nun gegensteuern.
„Derzeit fehlen in unseren Kindertagesstätten etwa 14 Erzieherinnen und Erzieher“, erklärt Dezernent Claus Ropertz. Bei 136 Vollzeit-Planstellen für die 16 Einrichtungen ist diese Lücke beachtlich. Zu Beginn des Kita-Jahres wurde die Lage noch verschärft: „Von acht neuen Mitarbeitern, denen wir eine Einstellungszusage gegeben hatten, sind vier nicht erschienen, ohne vorher abzusagen“, berichtet Ropertz.
Die Stadt befindet sich in einem Wettbewerb: „Fast alle Kommunen suchen derzeit Personal für ihre Kindergärten. Interessenten bewerben sich in mehreren Kommunen und nehmen dann die Stelle, die ihrem Wohnort am nächsten ist“, so der Dezernent.
In dieser Lage trifft die Krankheitswelle bei den „Kleinen Strolchen“ die Stadt umso härter. „Bei Engpässen helfen sich Kindergärten in benachbarten Stadtteilen gegenseitig“, erläutert Ropertz. „Bei einer derartigen Zahl von Krankheitsfällen funktioniert das aber nicht mehr.“ Schon bislang hatte die Verwaltung etwa wegen Kindererziehung beurlaubte Mitarbeiter gefragt, ob sie eher an den Arbeitsplatz zurückkehren können. Eine ausreichende Lösung ist das nicht. Die Stadt will nun eine Werbekampagne starten, um mit „ansprechend gestalteten Anzeigen in den Medien Erzieher und Erziehungspfleger zu suchen“, sagt Ropertz. „Dabei werden wir den Radius, in dem wir suchen, auf etwa 20 Kilometer ausdehnen, etwa auch auf Krefeld und Mönchengladbach. Außerdem wollen wir mehr auf angehende Erzieher zugehen, damit sie nach der Fachschule ihr Anerkennungsjahr bei uns absolvieren. Wir möchten sie schon früh auf uns aufmerksam machen und an uns binden.“
Doch der Personaldezernent weiß, dass solche Maßnahmen nicht kurzfristig greifen. Im Rathaus wird nach einer Lösung gesucht, damit die Kita „Kleine Strolche“, wenn irgend möglich, nächste Woche wieder öffnen kann — „und wenn es in Form von Notgruppen ist“, sagt Ropertz. Zudem wird überlegt, mit Aushilfen einen Zeitraum von wenigen Wochen zu überbrücken.