Grevenbroich: Bürgermeisterin Kwasny - „In der Jugendarbeit viel erreicht“
Nach einem Jahr als Stadtchefin ist Zeit für eine Bilanz: Vieles fiel für Ursula Kwasny positiv aus, es gab aber auch drei Drohbriefe.
Grevenbroich. Ursula Kwasny ist seit einem Jahr Bürgermeisterin. In dieser Zeit hat sie viel umgesetzt, ist an Grenzen gestoßen und will in den nächsten Jahren noch einiges erreichen: "Mein größter Wunsch ist es, Gewerbegebiete für mehr Arbeitsplätze zu schaffen und aus dem Ufer der Erft mit Gastronomie einen Platz zum Verweilen zu machen", sagt die Grevenbroicher Stadtchefin.
Ihre Bilanz für das vergangene Jahr fällt durchaus positiv aus. "Ich bin mit dem Jahr zufrieden, die Mannschaft ist motiviert und wir haben in jedem Ort etwas erreicht." An Grenzen stoße sie in Fällen, in denen übergeordnete Instanzen entscheiden, sagt sie.
"Wir sind in vielem von der Landes- und Bezirksregierung abhängig. Von uns aus würden keine Schulen geschlossen werden, doch wenn die Bezirksregierung das vorgibt, können wir nichts dagegen machen", sagt Schuldezernent Michael Heesch.
Im vergangenen Jahr hat sich Kwasny für Renovierungen sowie den Bau von Mensen und Umbauten an Schulen eingesetzt. Überhaupt habe der Jugendbereich von ihrer Arbeit profitiert.
So seien etwa für die Umwandlung des Naturrasens in einen Kunststoffrasen auf der Sportanlage in Neukirchen 550000 Euro ausgegeben worden. Die Kinder- und Jugendabteilung der Stadtbücherei sei umgestaltet und es wurden weitere Jugendsozialarbeiter eingestellt.
"Ich merke oft, dass einfach zu wenig Personal in der Verwaltung da ist", sagt Kwasny. In diesem Jahr sind sechs Auszubildende eingestellt worden, in den vorherigen Jahren wären es immer ein bis vier Lehrlinge gewesen. Ab dem 1.November wird ein zehnmonatiges Berufspraktikum vorausgesetzt, bevor ein Schulabgänger eine Ausbildung bei der Stadt anfangen kann.
Nicht alle Entscheidungen von Ursula Kwasny wurden von jedem Bürger begrüßt. "Ich habe drei Drohbriefe erhalten", berichtet Kwasny. Der Integrationsrat habe einen Antrag gestellt, das Schwimmbad freitags zwischen 19 und 21Uhr nur für Frauen zu öffnen.
"In den Briefen wurde mir vorgeworfen, eine Parallelgesellschaft zu fördern", sagt die Bürgermeisterin. Da aber viele Frauen das Anliegen gehabt hätten, alleine zu schwimmen, wurde entschieden, Frauenschwimmen anzubieten. "Manchmal geht es um Kompromisse", sagt sie.