Kaarst: Mottowoche für Grundschüler
114 Kinder nehmen in den Herbstferien an verschiedenen Workshops teil.
Kaarst. "Die Kinder sind so gerne als Robin Hood verkleidet, dass sie ihre Kostüme sogar beim Ausflug ins Odysseum anlassen." Wenn Christiane Wünsche von dieser Erfahrung erzählt, muss sie laut lachen. Als hauptamtliche Jugendmitarbeiterin des evangelischen Jugendcentrums Holzbüttgen weiß sie genau, dass der Robin-Hood-Workshop besonders bei den Jungen beliebt ist.
Im Rahmen der Herbstferienaktion "Pfiff-Ich", die Christiane Wünsche im Namen der evangelischen Kirchengemeinde zum dritten Mal veranstaltet, haben sich die Grundschüler ein Kostüm gebastelt.
Mit grünen Mützen auf dem Kopf, Umhängen über den Schultern und mit selbst entworfener Pfeil- und Bogen-Ausrüstung ausgestattet, sitzen die Kinder in dem mit riesigen Tarnnetzen dekorierten Zimmer und verfolgen aufmerksam das Robin-Hood-Video.
Für die zweite Woche der Herbstferienaktion haben sich 57 Grundschüler angemeldet. Christiane Wünsche freut sich über die steigenden Anmeldezahlen, ist jedoch gezwungen, eine Grenze zu setzen. "Eigentlich sind die Workshops für 55 Kinder ausgelegt. Die Aktion hat sich wirklich gut bewährt. Ich würde gerne mehr Jungen und Mädchen aufnehmen, aber leider reichen die personellen und räumlichen Kapazitäten nicht."
Eine Etage höher geht es etwas bunter zu. Im Raum des Kreativ-Kurses stehen bemalte Gläser, auf dem Tisch sind jede Menge Stifte verstreut. Zwei Betreuerinnen zeichnen die Gesichtsumrisse der Kinder nach, deren Schatten an die Wand geworfen wurde.
Auch getöpfert haben die Schüler schon. Während sie die Pappgesichter ausschneiden, rennen die Teilnehmer des Weltreise-Workshops kreuz und quer durch das Jugendcentrum. Das Chaosspiel steht an: "Hier ist die drei! Hierher! Ein Telefon! Schnell!"
Kaum hat die Gruppe das Zahlenkärtchen umgedreht und das dazugehörige Symbol entdeckt, hasten die Kinder zu ihren Betreuern, um sich ihre Aufgabe abzuholen. Für Christiane Wünsche ist diese Art von Bewegungsspiel neben ruhigeren Aktionen - wie zum Beispiel Trommeln aus Teppichrollen basteln - wichtig, damit sich die Sechs- bis Zehnjährigen ein bisschen austoben können.
Aber nicht nur der neunjährige Martin, der sich mit seinen Freunden angemeldet hat, kommt in der "Pfiff-Ich"-Woche auf seine Kosten. Honorarkraft und Betreuer Bastian Martin (26) liebt die Arbeit mit den Grundschülern. "Meiner Meinung nach ist das eine Art Bestimmung für mich. Es ist schön, selbst nochmal Kind sein zu dürfen. Die Gefühle der Kinder sind so echt."