Grevenbroich: "Malen braucht Mut"

Ausstellung: Werke von Janne Gronen und Anja Matzerath sind in der Produzentengalerie Dielämmer an der Königstraße zu sehen.

Grevenbroich. Zwei ganz unterschiedliche Künstlerinnen vereint die aktuelle Ausstellung der Galerie Judith Dielämmer, die am Freitagabend eröffnet wurde.

Da ist zum einen die Malerin Janne Gronen, die als Mitglied von "Dielämmer" schon mehrmals in der Galerie ausgestellt hat. In der psychologischen Beratung tätig, nutzt sie seit 1990 die psychologischen Aspekte des Kunsterlebens für die Psychotherapie und arbeitet parallel selbst als Künstlerin.

Malen braucht Mut, ist Janne Gronen überzeugt. Tatsächlich können die Acrylarbeiten den starken emotionalen Charakter nicht verhehlen. Da knallen Formen in Rot und Schwarz zusammen, streben auseinander, begleitet von allgegenwärtigen feinen Linien.

Um nichts Geringeres als um das Leben geht es, um seine Konflikte und Entwicklungen, sagt die Künstlerin: "In diesem reichhaltigen Chaos mit seiner eigenwilligen Ordnung finde ich eine sprudelnde Quelle von Ideen - für mich persönlich wie für meine künstlerische Arbeit."

Anja Matzerath arbeitet mit Stein. "Ich liebe die Festigkeit des Materials, weil sie keine Eile und keine Unaufmerksamkeit zulässt", erklärt die Bildhauerin. 1966 geboren, besuchte sie unter anderem die Akademie für bildende Kunst in Düren. Heute lebt und arbeitet Anja Matzerath im Eifelort Kreuzau. In der Ausstellung zeigt sie Kopfskulpturen aus Blausandstein, versehen mit echten Geweihen, beides Sinnbilder für Festigkeit. Aber die Steinköpfe hat sie mit Stoff umwickelt und die Geweihstangen in Scheiben zersägt. Aufgefädelt wie an einem Kettenstrang, lassen sich die Stangen in verschiedene Richtungen verformen.

Gegenständliche Skulpturen und explosive Farbflächen - passt das denn zusammen? "Wir haben uns gerade deshalb zur Gemeinschaftsausstellung entschieden, weil die Arbeiten so unterschiedlich sind", erläutert Janne Gronen, die Anja Matzerath schon vor Jahren bei einer Ausstellung kennengelernt hat. Beide erhoffen sich aus dem Miteinander spannende künstlerische Impulse.

Übrigens: Zusammen haben die Künstlerinnen ein Dominospiel aus Schiefer gestaltet, dessen Steine die Besucher einzeln erwerben können. Jeder trägt Arbeiten von beiden Künstlerinnen.

“ Die Ausstellung läuft bis zum 18. Juni, Öffnungszeiten: freitags von 18 bis 20Uhr oder nach Absprache unter der Telefonnummer 2 02182/827537. Am 11. Juni findet im Rahmen der Ausstellung eine Lesung mit Anja Heling statt. Der Titel: "Das Ganze ist nie zu haben."