Den Bahnreisenden stehen nun 112 Stellplätze zur Verfügung, davon vier Behindertenparkplätze. Außerdem wurden zwei Warteplätze für Busse eingerichtet. Für ein gepflegtes Bild sorgen Beete mit Bäumen und Bodendeckern.

Ein denkbar starker Kontrast zu dem Anblick, an den sich Anwohner und Bahnreisende in den letzten Jahren gewöhnen mussten. Kopfsteinpflaster, Straßenschäden, wuchernde Büsche und Unkraut bestimmten den Charakter der früheren Ladestation. Dazwischen war Platz für gerade mal 40 Autos.

Kein Wunder, dass viele Bahnreisende ihren Wagen lieber irgendwo im Neubaugebiet nördlich der Bahnlinie abstellten - zum Ärger der Anwohner, die jetzt aufatmen können. Eine Entlastung bringt die Anlage auch für die Josef-Thienen-Straße, auf der vorher regelmäßig die wartenden Linienbusse parkten.

Neben der Zufahrt von der Talstraße verfügt die Anlage in Höhe der Einmündung Am Schellberg auch über einen Anschluss an die Industriestraße. Weil die beiden Kapellener Bahnsteige auf verschiedenen Seiten der Talstraße liegen, wurde zudem ein gesicherter Übergang angelegt.

Die P&R-Anlage wird schon jetzt gut angenommen. Nach Vorstellung der Stadt soll sie helfen, die Bürger auf die Schiene zu bringen und den Autobahnverkehr Richtung Düsseldorf zu reduzieren. Kapellen liegt an der Bahnstrecke Köln - Grevenbroich - Neuss - Düsseldorf, einem der wichtigsten Schienenwege in der Region.

Als Investition in die ÖPNV-Infrastruktur haben Bund und Land die rund 640 000 Euro teure Baumaßnahme zu 75 Prozent (480 000 Euro) gefördert. Hoffmann: "Bleibt zu hoffen, dass die Bahn ihren Teil beiträgt und pünktliche Züge sowie genügend Kapazitäten zur Verfügung stellt."

Mit der neuen Anlage verfügt Grevenbroich jetzt über rund 600 P&R-Stellplätze. Weitere 52 sind am Gustorfer Bahnhof geplant. Auch die Anlage in Kapellen besitzt noch Potenzial für einen Ausbau. Je nach Bedarf können in zwei weiteren Bauabschnitten 102 und 78 zusätzliche Stellplätze geschaffen werden.