GV-Kennzeichen kommt im August

Voraussichtlich schon ab dem 22. August — und nicht wie ursprünglich geplant erst im September — wird das „GV“-Kennzeichen wieder erhältlich sein.

Foto: Paulsen

Grevenbroich. Klaus Krützen, Chef der SPD im Rhein-Kreis, hat da etwas gehört. Angeblich soll bei der Kreisverwaltung bereits die Genehmigung für die Wiedereinführung des alten GV-Kennzeichens eingetroffen sein. Krützen fragt sich vor diesem Hintergrund, warum die Behörde noch bis Anfang September warten will, bevor sie die ersten Nummernschilder für bekennende Grevenbroicher ausgeben wird. Soll diese Aktion etwa so nahe wie möglich an die Landratswahl am 13. September herangeschoben werden, mutmaßt der Neukirchener, der in Grevenbroich für das Amt des Bürgermeisters kandidiert.

Harald Vieten, Kreissprecher

Offensichtlich hat Krützen gute Informanten im Kreishaus sitzen. Denn Kreissprecher Harald Vieten bestätigte gestern, dass das Bundesverkehrsministerium die Wiedereinführung von „GV“ bereits genehmigt habe. Dies sei dem Rhein-Kreis jetzt vom NRW-Verkehrministerium schriftlich mitgeteilt worden. Aber: „Wir müssen erst eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger abwarten, bevor die ersten Kennzeichen ausgegeben werden können.“

Also doch September? Nicht unbedingt. Wie Harald Vieten berichtet, wird das GV-Kennzeichen aller Voraussicht nach früher als gedacht erhältlich sein — und zwar noch in diesem Monat. Derzeit läuft alles darauf hinaus, dass es am Samstag, 22. August, erstmals ausgegeben wird. „Wir planen für diesen Tag eine Sonderöffnungszeit unseres Straßenverkehrsamts in Grevenbroich“, sagt Harald Vieten: „Die Mitarbeiter werden dann ausschließlich für die Neuausgabe des Altkennzeichens zur Verfügung stehen — und zwar zu bürgerfreundlichen Öffnungszeiten.“ Nach diesem Samstag kann das Nummernschild dann auch in allen vier Straßenverkehrsämtern des Kreises beantragt werden — also auch in den Dienststellen in den Städten Neuss, Dormagen und Meerbusch.

In der Kreisverwaltung wird davon ausgegangen, dass es an diesem Tag zu einem großen Andrang kommen wird. Denn schon nach dem Bekanntwerden, dass „GV“ zurück auf die Autos kommen darf, gab es etliche Anfragen beim Straßenverkehrsamt — und nicht wenige wollten sich schon ein Wunschkennzeichen reservieren lassen. „Wir hatten schon jede Menge Anfragen, vor allem die 1er-Nummern sind begehrt“, sagt Vieten. Bisher hat der Kreis noch aber noch keine Reservierung vorgenommen. Das soll sich nach den Sommerferien ändern.

Interessierte können dann ihren Kennzeichen-Wunsch entweder online oder telefonisch gegenüber den Mitarbeitern des Straßenverkehrsamtes äußern. „Damit haben alle Interessierten die gleichen Chancen“, betont Vieten. Tag und Uhrzeit stehen noch nicht fest, sollen aber frühzeitig öffentlich bekannt gegeben werden. Das „GV“-Kennzeichen ist nicht verpflichtend. Nur wer will, kann sich die alte Kennung, die mit der Kommunalreform 1975 nach und nach aus dem Straßenbild verschwand, an sein Auto schrauben.

Umsonst ist das allerdings nicht: Für eine Ummeldung von „NE“ auf „GV“ fallen laut Harald Vieten Kosten von etwa 50 Euro an. Für ein Wunschkennzeichen müssen zudem zusätzlich rund zehn Euro gezahlt werden.