Handball: DHC geht als Favorit ins rheinische Derby
Dormagen gastiert am Sonntag bei der verjüngten HSG Düsseldorf.
Dormagen. Vor dem dritten Spieltag führen gleich vier ehemalige Erstligisten, darunter mit der TSG Friesenheim und dem DHC Rheinland zwei der drei aktuellen Absteiger, die Tabelle in der 2. Handball-Bundesliga an.
Drei der vier Spitzenklubs müssen nun am kommenden Wochenende reisen. Dabei macht Friesenheim bereits am Freitagabend den Anfang und könnte mit einem Erfolg bei Tusem Essen zumindest für eine Nacht Tabellenführer sein. Kontern kann tags darauf die HSG Nordhorn, die nach zwei Siegen zum Saisonstart beim ebenfalls noch verlustpunktfreien TV Neuhausen antritt.
Der aktuelle Tabellenführer heißt jedoch DHC Rheinland. Und der muss am Sonntag zum rheinischen Derby ins nur wenige Kilometer entfernte Düsseldorf reisen (Anwurf 17 Uhr, Burgwächter Castello), um dort gegen die enttäuschend in die Spielzeit gestartete HSG (1:3 Punkte) zu bestehen und die Spitzenposition zu verteidigen. Trotz der ehrgeizigen Ambitionen der Düsseldorfer gilt das Team aus Dormagen in dieser Partie als Favorit.
Dass dem so ist, gilt in Handball-Fachkreisen als kleine Sensation, denn die Einspielzeit der beinah komplett neuen Dormagener Mannschaft betrug nur wenige Wochen. „Normalerweise dauert ein solcher Prozess eine ganze Saison. Dass wir schon so weit sind, spricht für unsere gute Arbeit, aber auch für das gute Verständnis der Spieler untereinander“, befindet Routinier und Kapitän Tobias Platz.
„Wir sind sicherlich weiter als uns viele zugetraut haben, dennoch ist noch lange nicht alles Gold, was glänzt“, beschwichtigt Trainer Richard Ratka, für den die Partie in Düsseldorf etwas ganz Besonderes ist, war er doch bei der HSG lange Zeit als Spieler und Trainer aktiv. „Ich werde bestimmt etliche Hände schütteln und viele bekannte Gesichter wiedersehen, aber meine Konzentration gilt ganz der Begegnung, die wir gewinnen wollen“, unterstreicht Ratka.
Dafür müsste seine Mannschaft jedoch stabiler agieren als zuletzt gegen Bittenfeld. „Machen wir uns nichts vor. Düsseldorf mag zwar schlecht in die Saison gestartet sein, doch das Team wird uns alles abverlangen. Da können wir uns keine Phasen der Unkonzentriertheit leisten, ohne unter die Räder zu kommen“, warnt Ratka.
Dennoch hält er seine Mannschaft für stark genug, auch bei der deutlich verjüngten HSG — insgesamt sind neun Spieler unter 23 Jahren, sieben Spieler stammen aus dem eigenen Nachwuchs, sechs Spieler wurden 2010 Deutscher A-Jugendmeister — zu bestehen. Ratka: „Ziel ist es, erneut auf einer starken Defensive aufbauend unser Spiel zu entwickeln und dem Gegner aufzuzwingen. Wenn uns das gelingt, wird es für die HSG ziemlich schwer.“ RaW