Unikate werden versteigert
Mehr als hundert Objekte aus dem Nachlass von Irmgard Feldhaus kommen am 24. September unter den Hammer.
Neuss. Irmgard Feldhaus (1920-2010), einst Museums-chefin des Clemens-Sels-Museums, gilt als große Gönnerin der Stadt Neuss. Sie vermachte hochkarätige Kunstwerke und gründete das Feld-Haus, ein Museum für populäre Druckgrafik, auf der Raketenstation. Aber es gibt auch eine Fülle anderer Dinge, die nach ihrem Tode in andere Hände übergehen sollen. Die Erben wollen ihre Wohnung in ihrem Elternhaus an der Nordkanalallee auflösen und gaben daher mehr als hundert Objekte naiver Kunst aus dem Nachlass ins Düsseldorfer Auktionshaus Peter Karbstein. Die Gemälde, Schnitzereien und Hinterglasmalereien kommen am 24. September ab 14 Uhr unter den Hammer. Die Vorbesichtigung ist vom 18. bis 23. September.
Wochenlang fuhr einst Irmgard Feldhaus durch östliche und westliche Länder, auf der Suche nach der Kunst der Autodidakten. Die Naiven-Sammlung im Sels-Museum ist berühmt. Die Objekte und Bilder für die Versteigerung stammen u.a. aus Oberammergau, Polen und Frankreich. Sie zeigen Pilger und Papst, Christus und Wächter, Musiker und Blumenpflücker. Sie erinnern an die Andachtsblätter, Heiligendarstellungen und Schutzheiligen im Feld-Haus. Es handelt sich jedoch nicht um Drucke oder Lithos, sondern um Unikate, beispielsweise um Ölbilder, Mischtechniken und Schnitzereien.
Auktionator Peter Karbstein setzt die Werke relativ niedrig an, zu Preisen zwischen 120 und 600 Euro. Nach dem Boom in den 70er Jahren, sagt er im Gespräch, könne man den Markt für Naive nicht genau einschätzen. Damals brachte es die Volkskunst aus Jugoslawien auf Zuschläge bei 5000 bis 25 000 Mark. Wie hoch die Preise diesmal steigen, könne er nicht sagen. Naive Kunst werde antizyklisch gesammelt.
“ Peter Karbstein, Kunst- und Auktionshaus, Kurfürstenstraße 16, Düsseldorf
www.auktionshaus-karbstein.com