Hoch auf dem jecken Wagen

Der neu gestaltete Prinzenwagen steht in den Startlöchern. Die Tollitäten waren begeistert.

Neuss. Voller Stolz begrüßte am Samstagmittag Karl-Heinz Geißler die Besucher im Theater am Schlachthof. Der rührige Vorsitzende der Edelreserve Rot-Gelb und Ex-Prinz aus der Session 2001/2002 ist im Karnevalsausschuss für die Wagenbauhalle zuständig.

Er freute sich sichtlich, den Anwesenden einige nie gesehene Wagen vorführen zu dürfen. Insgesamt gibt es beim Umzug in einer Woche ein Dutzend neue rollende Kunstwerke.

Geißler weiß, wie wichtig der Wagen für einen Karnevalsverein ist: Er schraubt, bohrt und hämmert selbst monatelang am Wagen seines Vereins und steht seinen Kollegen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Das gilt auch für Jürgen Müller, der sich in den letzten Monaten unter den widrigen Umständen um die Neugestaltung des Prinzenwagens gekümmert hat und seit vielen Jahren als Wagenbaumeister fungiert. „Das war dringend nötig, der alte Aufbau war einfach verschlissen.“

Nicht nur der Erbauer, auch KA-Chef Jakob Beyen, vor allem aber das Prinzenpaar Frank I. und Novesia Anja I. zeigten sich bei der ersten offiziellen Inspektion begeistert. „Es ist toll, was ihr hier geleistet habt“, freute sich vor allem die Novesia.

Jakob Beyen war beeindruckt von der Detailtreue. „Ich staune immer wieder, was man aus Leim, Farbe und Holz machen kann. Wenn ich auf dem Prinzenwagen das Stadtwappen sehe, bin ich sprachlos, so toll ist es gemalt.“

Während in der Halle noch gefachsimpelt wurde, sprach man im Theater schon über den bevorstehenden Zug und damit auch das Ende der diesjährigen Session. Am kommenden Sonntag werden rund 25 bunte Wagen durch Neuss rollen.

Kurz nach 13 Uhr geht es los. Für die Aktiven wird es ein langer Tag, denn vor dem eigentlichen Zug müssen die Wagen aus der Halle geholt und zum Aufstellort gebracht werden. Danach folgen knapp drei Stunden Umzug, anschließend geht es wieder zurück zur Wagenbauhalle.

„Aber das stört uns nicht, wir sind alle mit Leib und Seele dabei“, versichert Jürgen Müller, während er den grauen Arbeitskittel anzieht und beginnt, die Wagennummern in Laminatfolie einzulegen. „Auch das ist wichtig. Jeder muss wissen, an welche Stelle sein Wagen gehört“, sagt Müller grinsend und widmet sich seiner Arbeit.